Gästehaus Lake Cottage in Bolsover

Kaminofen als einzige Wärmequelle

Die kanadische Seengruppe Kawartha Lakes nordöstlich von Toronto ist eine beliebte Urlaubsregion. Jährlich kommen rund 1,4 Millionen Menschen. Die meisten wohnen in Ferienhäusern, die in großer Zahl die Ufer der 250 Flüsse und Seen säumen. In der Gemeinde Bolsover haben die Architekten Irene Gardpoit und Eiri Ota vom kanadischen Architekturstudio Uufie ein zweigeschossiges Gästehaus realisiert, das räumlich und gestalterisch in engem Dialog mit der umgebenden Natur steht.

Gallerie

Der 65 Quadratmeter große Holzbau ergänzt ein bestehendes Landhaus und ist über ein Esszimmer mit Glaswänden und Flachdach an dieses angebunden. Mit seinem A-förmigen Volumen und dem steilen Satteldach erinnert der Neubau an skandinavische Finnhäuser, bei denen die Bedachung bis zum Boden reicht. Das Dach des Lake Cottage getauften Gästehauses ist mit Stehfalzpaneelen aus schwarzem Stahl gedeckt. Die Bauweise hat sich in den schneereichen Gegenden von Kanada bewährt, da sich die Stahlplatten durch Sonneneinstrahlung erwärmen und der Schnee rasch nach unten rutscht. Beide Giebelseiten und die Wände des Verbindungsbaus sind außen mit angekohlten Zederbrettern verkleidet – eine Jahrhunderte alte japanische Technik namens Yakisugi, die zur Konservierung von Bauholz dient. Die Kabonisierung verleiht dem Holz nicht nur eine unverwechselbare Oberflächenanmutung in schwarzen bis silberglänzenden Tönen, sondern bildet auch einen natürlichen Schutz gegen Pilze, Holzschädlinge sowie gegen Feuer. Die Materialwahl ist nicht zufällig: Irene Gardpoit und Eiri Ota haben in Japan studiert und gearbeitet.

Im Innern besteht das Lake Cottage aus einem einzigen multifunktionalen Raum im Erdgeschoss, von dem aus eine Treppe nach oben ins Dachgeschoss, dem sogenannten Loft, führt. Als Reminiszenz an die volkstümliche, kanadische Architektur wählten die Planer einen behauenen, schräg gestellten Baumstamm als Treppe, in den Holzbretter als Stufen eingepasst wurden. Im Loft ist die Unterscheidung zwischen Wand und Decke aufgehoben. Durch das Gefälle des Dachs auf der einen Seite und die starke Neigung der Decke des Hauptraums auf der anderen Seite entsteht ein ungewohntes Raumgefühl. Blass blau-grün lasierte Zedernschindeln als Wandverkleidung, die an Blätter erinnern und große Oberlichter, die den Blick auf Bäume und den Himmel lenken, wecken Assoziationen an das Wohnen in einem Baumhaus. Fenster in der Decke des Erdgeschosses stellen eine visuelle Verbindung zwischen den Räumen her.

Zahlreiche weitere Fenster- und Türöffnungen durchfluten das Parterre mit Tageslicht und sorgen für eine natürliche Belüftung, die so effizient ist, dass das Haus im Sommer ohne Klimaanlage kühl bleibt. Wie das Gebäude selbst ist auch die Innenraumgestaltung auf das Wesentliche reduziert. Wände, Böden und Decken wurden mit hellen Sperrholzplatten bekleidet.

Ein markanter Einschnitt in den Baukörper an der Nordostseite unterhalb des Lofts verschafft dem Gästehaus eine überdachte Außenterrasse. Deren Wände und Decke sind mit verspiegelten Tafeln verkleidet, sodass der Eindruck entsteht, der umgebende Wald setze sich im Gebäude fort. Als Terrassenboden dienen Rundholzscheiben unterschiedlicher Größe.

Heizung

Das Gästehaus wurde entsprechend kanadischer Nachhaltigkeitsstandards geplant und gebaut. Gut gedämmte Außenwände und dreifachverglaste Fenster reduzieren den Heizenergiebedarf des Gebäudes. Durch das schwarze Satteldach entstehen im Winter zusätzlich solare Wärmegewinne. Ein zentraler Kaminofen, der aus einem Heizeinsatz besteht, der im Erdgeschoss in eine Betonwand in der südöstlichen Giebelseite eingelassen ist, genügt als einzige Wärmequelle. Als Brennstoff dient Scheitholz aus der Region, das in einem Holzfach neben dem Ofen lagert. Die entstehenden Rauchgase werden mit einem Stahlschornstein über das Dach ins Freie abgeleitet.

Bautafel

Architekten: Architekturstudio Uufie, Toronto
Projektbeteiligte: Level Design Build, Barrie, Ontario (Bauunternehmer)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2013
Standort: Bolsover, Ontario, Kanada
Bildnachweis: Naho Kubota, New York

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