Feuchteadaptive Dampfbremse
Dampfdichte Dächer, zu denen unter anderem unbelüftete Flachdächer mit dichtem Unterdach sowie Flachdächer mit Blecheindeckung zählen, sollten nach DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz eine Dampfbremse mit einem sd-Wert von >100m haben.
Dies kann jedoch z.B. bei Holzkonstruktionen zu Problemen führen, da die im Bauwerk eingeschlossene Feuchte nicht zum Raum hin austrocknen kann und somit als Tauwasser in der Konstruktion anfällt. Holzbauteile haben auch im lufttrockenen Zustand immer noch eine gewisse Restfeuchte. Durch die sommerliche Aufheizung der Dachkonstruktion kann diese Baufeuchte der Holzbalken teilweise abgegeben werden. Sofern diese nicht raumseitig entweichen kann, besteht dann jedoch die Gefahr der Tauwasserbildung innerhalb der Konstruktion. Abhilfe kann hier eine feuchteadaptive Dampfbremse schaffen.
Diese feuchteadaptive Dampfbremse besteht meist aus einem
synthetischen Filz, der mit Polyethylenstreifen versehen ist. Sie
hat einen variablen sd-Wert, der je nach der relativen
Umgebungsfeuchte mindestens 2 m im Trockenbereich und weniger als 1
m im Feuchtebereich beträgt. Dies führt dazu, dass sich die
feuchteadaptive Dampfbremse bei winterlichen Randbedingungen wie
eine feuchtigkeitshemmende Dampfbremse verhält, jedoch im Sommer
bei Auftreten einer witterungsbedingten Umkehrdiffusion,
diffusionsoffener wird und damit die Trocknung begünstigt. Ein
bauphysikalisches Verhalten, welches durch das verwendete Material
verursacht wird: Die Dampfdurchlässigkeit von Polyethylen ist
hauptsächlich von der Umgebungsfeuchte abhängig.
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