Fernalarmierung und Feuerwehrperipherie
FBF, FAT, FIBS, FSD, FSE und Feuerwehr-Laufkarten
Die Alarmmeldung der Brandmeldeanlage (BMA) wird in den meisten Fällen an die regionale Leitstelle der Feuerwehr weitergemeldet. Die Aufschaltung erfolgt in vielen Kommunen über zwischengeschaltete Konzessionäre. Die lokalen Besonderheiten und Anforderungen an die Feuerwehrperipherie sind den technischen Aufschaltbedingungen der Feuerwehr zu entnehmen. Eine persönliche objektspezifische Abstimmung mit der Abteilung „Vorbeugender Brandschutz“ ist in jedem Falle anzuraten.
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Die Schaffung aller formalen Voraussetzungen für die Aufschaltung nimmt erfahrungsgemäß beträchtliche Zeit in Anspruch und sollte viele Wochen vor dem gewünschten Aufschalttermin beginnen. Zum Aufschalttermin muss ein funktionstüchtiger Telefonanschluss des Betreibers zur Verfügung stehen.
Für jede Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Feuerwehr gibt es Anlagenbestandteile, die ausschließlich der Bedienung durch die Feuerwehr vorbehalten sind.
Im kieselgrauen Gehäuse des Feuerwehr-Bedienfeldes (FBF) sind die wichtigsten Anzeigen und Bedienfunktionen übersichtlich und einheitlich für alle Hersteller und Systeme angeordnet.
Anzeigen:
- Bedienfeld in Betrieb
- Übertragungseinrichtung ausgelöst
- Löschanlage ausgelöst
- Abschaltung der akustischen Alarmierung
- Abschaltung der Brandfall-Steuerungen
- Abschaltung der Übertragungseinrichtung
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Wenn sich FBF und FAT in öffentlichen Bereichen befinden, werden sie häufig in einem FIBS (Feuerwehr-Informations- und Bediensystem) untergebracht. Das FIBS enthält dann auch das Depot für die Feuerwehrlaufkarten.
Feuerwehr-Laufkarten sind laminierte beidseitig farbig bedruckte Karten im Format A4 oder A3, die den Einsatzkräften der Feuerwehr den Weg in den Brandbereich zeigen. Für jede Meldergruppe wird eine eigene Laufkarte erstellt. Die Vorderseite zeigt den Gebäudegrundriss und den Weg von der Erstinformationsstelle bis in den Brandbereich. Auf der Rückseite werden in einem feineren Maßstab der überwachte Bereich und die Lage der Brandmelder dargestellt. Bei Bedarf können die Laufkarten zusätzliche Informationen für die Einsatzkräfte enthalten. Beispiele für Zusatzinformationen sind:
- Zwischendeckenmelder
- Melder im Doppelboden
- Melder hinter Revisionsluke
- explosionsgefährdeter Bereich
- Zugang mit Schlüssel Nummer…
Das Schlüsseldepot kann sich in einer frei stehenden Säule oder in einem Unterputzkasten in der Fassade befinden. Um einer unbefugten Entnahme vorzubeugen, ist das Depot fest mit der Wand oder dem Boden zu verbinden und durch die Konstruktion oder den Einbau gegen seitliches Anbohren zu schützen. Das Depot wird auf Sabotage überwacht. Im Brandfall entriegelt die äußere Klappe automatisch. Die innere Tür kann nur von der Feuerwehr geöffnet werden. Eine über dem FSD angebrachte Blitzleuchte signalisiert der Feuerwehr den Standort des Schlüsseldepots.
Wenn die Feuerwehr gerufen wurde, ohne dass die Brandmeldeanlage (BMA) ausgelöst hat, haben die Einsatzkräfte die Möglichkeit, über das in der Außenwand befindliche Freischaltelement (FSE) einen künstlichen Brandalarm auszulösen. Die Betätigung des Freischaltelementes hat die gleiche Wirkung wie die Betätigung eines Handfeuermelders – mit der Ausnahme, dass die Brandfallsteuerungen und die interne Alarmierung nicht aktiviert werden. Der Alarm wird genauso zur Leitstelle der Feuerwehr gemeldet und dort registriert. Auf diese Weise wird verhindert, dass Feuerwehrleute, die vom rechten Weg abgekommen sind, unbefugt und unbemerkt ein Objekt betreten können.
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