Fugenbildung
Verschiedene Holzarten reagieren unterschiedlich schnell auf Änderungen der umgebenden Raumluftfeuchte - Buche beispielweise deutlich schneller als Eiche. Entscheidend für den Grad einer Verformung ist auch die Faserrichtung (radial oder tangential) sowie der Aufbau eines Fußbodens: Kleine Elemente aus Massivholz erzeugen geringere Spannungen als große, ein mehrschichtiges Fertigparkett mit querverlaufenden Gegenzügen unter der Nutzschicht schwindet und quillt weniger stark als Parkett aus massiven Elementen.
Gallerie
Die gesamte Fläche eines Holzbodens schwindet und quillt nicht gleichmäßig, da die Feuchteeinwirkung unterschiedlich ist und die Möblierung unregelmäßig, so dass auch ein gleichmäßiges Abtrocknen verhindert wird. Parkett wird auf dem Untergrund schubfest verklebt, so dass sich Spannungen auf den Estrich übertragen und hier als Zugkraft wirken, die zu Rissbildung führen kann. Die Verlegung von Parkett sollte mit einer Randfuge von mindestens 10 mm erfolgen, damit eine übliche Verformung durch Quellen aufgenommen werden kann. Zwischen Sockelleisten und Holzbelägen entstehen manchmal Fugen, die sich kaum vermeiden lassen, da erstere an einer Stelle gesetzt und dann weitgehend waagerecht verlegt werden.
Unempfindliche Holzarten in Form von nicht versiegelten, kleinen Elementen, nach Möglichkeit als Mosaik oder im Würfelverband (weniger Spannung durch unterschiedliche Verlegerichtungen) begrenzen das Schwinden und Quellen. Feuchteänderungen der Luft sind aufgrund des kaum kontrollierbaren Nutzerverhaltens schwer einzugrenzen. Im Jahresmittel herrscht eine relative Luftfeuchte in Wohnräumen von 50 bis 55 %. Das Holz sollte bei Anlieferung bzw. Einbau einen Feuchtegehalt von ca. 9% aufweisen, das entspricht dem Feuchtegehalt (von ca. 50 - 60%) einer mittleren Wohnraumtemperatur zwischen 20 und 22°C. Sinkt im Winter die relative Feuchte rF im Wohnraum deutlich unter 50 - 60%, muss mit Fugenbildung im Boden gerechnet werden.
Die zulässige Restfeuchte im Estrich muss unbedingt eingehalten werden, am besten wird sie in der unteren Hälfte gemessen. Holzpflaster dürfen nur mit Randfugen und in Räumen verlegt werden, in denen keine größeren Schwankungen der relativen Luftfeuchte zu erwarten sind.
Auch eine Fußbodenheizung kann zur Fugenbildung führen,
wenn die Oberflächentemperatur des Bodens über 26 °C ansteigt. Denn
dann liegt die relative Feuchte der Oberfläche deutlich unter der
des übrigen Raumes, das Holz schrumpft, der Estrich reißt und es
entstehen Fugen zwischen den Elementen. Auch bei nicht genutzten
Räumen ist auf eine gleichmäßige Luftfeuchte zu achten - starkes
Quellen und Schwinden bewirkt letztlich Risse und Fugen in
Holzpflaster, Dielen und Parkett.
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