Doppelböden
Ein weiteres Unterflur-Installationssystem sind die sogenannten Doppelböden. Sie zeichnen sich durch maximal erreichbare Variabilität bezüglich der Verlegung von Installationen und Versorgungsleitungen aus. Bei Doppelböden handelt es sich um aufgestelzte Konstruktionen mit einem regelmäßigen Verlegeraster von meistens 60 cm x 60 cm - auch andere Raster sind möglich.
Gallerie
Die einzelnen Doppelbodenplatten können entweder aus
Holzwerkstoffen oder Calciumsulfat basierenden Materialien
bestehen, die höhenverstellbaren Stützen sind meist aus Stahl,
zusätzlich gehören noch Stützenkopfauflagen zum System. Auch
Rasterstäbe für tragende und/oder dichtende Funktion können
eingsetzt werden. Der Bodenbelag wird auf den Doppelbodenplatten
appliziert. Dies kann sowohl bereits im Werk bei der Herstellung
der Doppelbodenelemente erfolgen oder im Nachhinein vor Ort im
Bauvorhaben.
Doppelböden bieten ideale Voraussetzungen für Installationen,
können jedoch zu schalltechnischen Problemen führen. Aus diesem
Grund sind bereits bei der Planung entsprechende Abschottungen zu
berücksichtigen, d.h. Doppelböden stellen bereits hohe
Anforderungen im Vorfeld des Einbaus. Dies bezieht sich nicht nur
auf den Schallschutz, das Maßänderungsverhalten und die
Bewegungsfugen. Auch die Boden-/Nutzbeläge müssen so
eingebaut/verlegt werden, dass diese jederzeit wieder aufnehmbar
sind, um nachträgliche Installationen oder Veränderungen an den
Installationen zu gewährleisten. In aller Regel werden aus diesen
Gründen Boden-/Nutzbeläge auf Doppelböden fixiert, wodurch auch an
die Bodenbeläge erhöhte Anforderungen an die Maßbeständigkeit
gestellt werden. Doppelböden werden spezifiziert in der DIN
EN 12825 Doppelböden.
Doppelböden können als Quellluftböden ausgeführt werden. Bei diesem System, das sich insbesondere bei Versammlungs-, Sitzungs- und Besprechungsräumen bewährt hat, wird die Zuluft durch spezielle Doppelbodenplatten mit Luftaustrittsschlitzen geführt. Dieses Lüftungsprinzip kommt dem natürlichen Verhalten erwärmter Raumluft zugute. Es führt die von Mensch und Maschine abgegebene Wärmemenge direkt zur Raumdecke, durch die die Rückführung zur Lüftungs- oder Klimaanlage erfolgt. Üblicherweise werden Luftmengen zwischen 40 - 80 m³/hm² für die Belüftung derartiger Räume benötigt. Eine gezielte Anordnung der Schlitzplatten ermöglicht die Anpassung des Quellluftbodens an die tatsächlichen Luftverhältnisse im Raum.
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