Planung von WU-Konstruktionen
Die Anforderungen an die Weiße Wanne regeln die DIN 1045 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton und die DIN 1055 Einwirkungen auf Tragwerke nur unzureichend. Maßgeblich für die Planung und Ausführung ist die Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (WU-Richtlinie des DAfStb). Sie gilt für teilweise oder vollständig ins Erdreich eingebettete WU-Betonbauwerke, einschließlich WU-Konstruktionen aus Elementwänden sowie Decken und Dächer aus WU-Beton.
Gallerie
Aufgaben der Planung nach WU-Richtlinie:
- Bedarfsplanung (dokumentierte Nutzungsanforderungen)
- Festlegung der Beanspruchungsklasse und ggf. Berücksichtigung angreifender Wässer und Böden
- Festlegung einer oder mehrerer Nutzungsklassen und des Nutzungsbeginns
- Bauteilbezogene Wahl eines Entwurfsgrundsatzes: „Risse vermeiden“, „Rissbreiten für Selbstheilung begrenzen“, „Einzelrisse zulassen und planmäßig abdichten“
- Festlegen der aus den Entwurfsgrundsätzen folgenden konstruktiven, betontechnischen und ausführungstechnischen Maßnahmen (z. B. Festlegung von Betoneigenschaften, die der Bemessung zugrunde liegen)
- Wahl von Bauteilabmessungen, Bewegungsfugen, Sollrissfugen
- Bemessung und Bewehrungskonstruktion
- Planung von Einbauteilen und Durchdringungen
- Planung von Bauablauf, Betonierabschnitten und Arbeitsfugen, einschließlich der erforderlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen
- Planung des geschlossenen Fugenabdichtungssystems
- Planung und Ausschreibung der Abdichtung für alle planmäßigen und unplanmäßigen Trennrisse
- Dokumentation aller relevanten Festlegungen und Entscheidungen in der Planung und Weitergabe an alle Beteiligten (WU-Konzept)
- Beschreibung der für die Nutzung möglicherweise folgenden Einschränkungen (z. B. wasserführende Risse, Annahmen für den Zeitraum und die Bedingungen für die Selbstheilung)
Die Planung von ins Erdreich eingebetteten WU-Konstruktionen beginnt mit dem Baugrundgutachten, mit dem der Bemessungswasserstand, der zu erwartende Höchstwasserstand, die Art der Wasserbeanspruchung sowie die chemische Zusammensetzung des anstehenden Wassers oder Bodens ermittelt werden. Zur Ermittlung des Bemessungswasserstandes reicht eine oberflächliche Beurteilung beim Bodenaushub nicht aus. Der chemische Angriffsgrad des Grundwassers oder des Bodens ist entscheidend für die Wahl der Expositionsklasse des zu verwendenden Betons (siehe dazu auch: Beanspruchungsklasse und Nutzungsklasse).
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