Baugruben
Die Baugrube entsteht durch Erdaushub und nimmt bei unterkellerten Bauwerken die Untergeschosse in geschlossener Bauweise auf. Dies beinhaltet alle Elemente wie Wände, Sohlen, Verankerungen und Wasserhaltung. Befindet sich der Grundwasserspiegel (Grundwasserstand) über dem tiefsten Punkt der Baugrube (Baugrubensohle) muss das Grundwasser abgesenkt werden. Dies geschieht mithilfe der so genannten Wasserhaltung (Wasserhaltungsanlage). Eine weitere Möglichkeit ist das Betonieren der Baugrubensohle in Form einer abdichtenden Betonplatte aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton). Die Erstellung von Wänden in Baugruben erfolgt in unterschiedlicher Bauweise.
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Spundwände
Spundwände können entsprechend den örtlichen Gegebenheiten in den Boden gepresst, gerüttelt oder gerammt werden. Darüber hinaus können sie in ausgehobene Bodenschlitze wie beispielsweise eine Dichtwand eingebaut werden. Da Spundwände als wasserrückhaltender Verbau hergestellt werden können, kann bei Einbindung in eine bindige Bodenschicht oder eine künstliche Dichtsohle auf eine großflächige Grundwasserabsenkung verzichtet werden.
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Bohrpfahlwände
Bohrpfahlwände werden aus überschnittenen, tangierenden oder mit Zwischenraum hergestellten Bohrpfählen errichtet. Die erforderliche Wandsteifigkeit wird über den gewählten Pfahldurchmesser eingestellt. Sind Baugruben in das Grundwasser eingebunden, kann mit der überschnittenen Bohrpfahlwand ein wasserrückhaltender Verbau hergestellt werden. Mit Bohrpfahlwänden ist auch unter schwierigsten Bodenverhältnissen (Felseinbindung, Hindernisse, Nachbarbebauung etc.) ein verformungsarmer Verbau herstellbar.
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Schlitzwände
Schlitzwände nehmen in ihrer statischen Funktion Erd- und Wasserdruckkräfte auf und tragen diese über die Verankerung oder über den Erdwiderstand am Fußauflager in den Boden ab. Zunächst wird ein Graben ausgehoben, in dem die Leitwände erstellt werden. Sie stellen eine Art Schablone für die Schlitzwand dar und geben den Grundriss der Baugrube vor. Darüber hinaus bieten sie dem Greifer eine Führung und stabilisieren den oberen Bereich des späteren Schlitzes, indem sie den Erddruck an der Schlitzoberkante aufnehmen. Die Schlitzwand wird lamellenweise hergestellt. Während des Schlitzvorganges wird eine Suspension, in der Regel eine Bentonit-Suspension, eingefüllt. Diese stützt mit ihrem hydraulischen Druck das Erdreich. Mit fortschreitendem Aushub und infolge Suspensionsverlust in den angrenzenden Boden ist das ständige Nachfüllen von Suspension erforderlich. Nach dem Erreichen der erforderlichen Schlitztiefe wird der Bewehrungskorb eingebaut und die Lamelle im Kontraktorverfahren ausbetoniert.
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Trägerbohlwände
Eine Trägerbohlwand ist eine kombinierte Verbauwand aus vertikalen Stahlträgern und horizontal gespannten Ausfachungen aus Holzbohlen oder Spritzbeton. Die Träger können eingerüttelt, eingerammt oder in Bohrungen eingestellt werden. Diese wirtschaftliche Verbauvariante kann überall dort zur Ausführung kommen, wo keine großen Ansprüche an die Steifigkeit der Baugrubenwände gestellt werden und die Baugrube nicht unterhalb des Grundwasserspiegels liegt.
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