DIN EN 179 Notausgangsverschlüsse mit Drücker oder Stoßplatte
Hauptzweck der DIN EN 179 Schlösser und Baubeschläge - Notausgangsverschlüsse mit Drücker oder Stoßplatte für Türen in Rettungswegen - Anforderungen und Prüfverfahren ist die Überprüfung der Produkte hinsichtlich ihrer Gebrauchstauglichkeit um ein sicheres Entkommen durch eine Fluchttür mit nur einer einzigen Betätigung des Notausgangsverschlusses zu ermöglichen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die harmonisierte Fassung von DIN EN 179 aus 2008.
Im Anwendungsfall der DIN EN 179 wird die Entstehung
einer Paniksituation als unwahrscheinlich angesehen. Falls im
Gebäude mit der Entstehung einer Paniksituation zu rechnen ist,
wird auf DIN EN 1125 Schlösser und Baubeschläge -
Paniktürverschlüsse mit horizontaler Betätigungsstange für Türen in
Rettungswegen - Anforderungen und Prüfverfahren verwiesen.
Der Unterschied zwischen den beiden relevanten Normen liegt also in
der Wahrscheinlichkeit, mit der eine Panik ausbrechen kann. Diese
gilt dann als wahrscheinlich, wenn die Nutzung des Gebäudes auch
durch Fremde, ortsunkundige Personen erfolgt. Demnach müssen in
allen öffentlichen Bereichen - Bahnhöfe, Behörden, Kinos etc. - die
Anforderungen der DIN EN 1125 angewendet werden. In allen
nichtöffentlichen Gebäuden - Wohnungen, Büros ohne
Publikumsverkehr, nichtöffentliche Flächen von z.B. Flughäfen -
gilt die Norm mit den niedrigeren Anforderungen, die DIN EN
179.
Die Klassifizierung bzw. die erreichten Eigenschaften der DIN EN
179 der werden durch einen 10-stelligen Klassifizierungsschlüssel
ausgedrückt. Im Einzelnen verbergen sich hinter den Stellen
folgende Eigenschaften:
- 1. Stelle: Nutzungskategorie (1 Klasse)
- 2. Stelle: Dauerfunktionstüchtigkeit (2 Klassen möglich)
- 3. Stelle: Masse der Türe (3 Klassen möglich)
- 4. Stelle: Eignung für die Verwendung an Feuer-/Rauchschutztüren (3 Klassen möglich)
- 5. Stelle: Sicherheit - Personenschutz (1 Klasse möglich)
- 6. Stelle: Korrosionsbeständigkeit (2 Klassen möglich)
- 7. Stelle: Sicherheit - Einbruchschutz (4 Klassen möglich)
- 8. Stelle: Überstand des Bedienelements (2 Klassen möglich)
- 9. Stelle: Betätigungsart (2 Klassen möglich)
- 10. Stelle: Anwendungsbereich der Türe (4 Klassen möglich)
- Klasse 3: Hohe Nutzungshäufigkeit
- Klasse 6: 100.000 Prüfzyklen
- Klasse 7: 200.000 Prüfzyklen
- Klasse 6: bis 100 kg
- Klasse 7: bis 200 kg
- Klasse 8: über 200 kg
- Klasse 0: Nicht zulässig für Feuer-/Rauchschutztüren
- Klasse A: Geeignet für die Verwendung an Rauchschutztüren
- Klasse B: Geeignet für Feuer-/Rauchschutztüren
Sicherheit - Personenschutz
- Erfüllt eine kritische Sicherheitsfunktion (Klasse 1)
Korrosionsbeständigkeit
- Klasse 3: Hohe Korrosionsbeständigkeit (96 h)
- Klasse 4: Sehr hohe Korrosionsbeständigkeit (240 h)
- Klasse 2: 1.000 N
- Klasse 3: 2.000 N
- Klasse 4: 3.000 N
- Klasse 5: 5.000 N
- Klasse 1: Überstand bis 150 mm
- Klasse 2: Überstand bis 100 mm
Betätigungsart
- Typ A: Drücker
- Typ B: Stoßplatte
Anwendungsbereiche der Tür
sind Gebäude oder Gebäudeteile, die keinem öffentlichen Publikumsverkehr unterliegen und deren Besucher die Funktion der Fluchttüren kennen:
- Klasse A: nach außen öffnende einflügelige Fluchttüre, zweiflügelige Fluchttür: Gang- oder Gangflügel
- Klasse B: nur nach außen öffnende einflügelige Fluchttüre
- Klasse C: nach außen öffnende zweiflügelige Fluchttüre, nur Standflügel
- Klasse D: nach innen öffnende einflügelige Fluchttür
Gemäß Anhang ZA.2 aus DIN EN 179 sind Notausgangsverschlüsse für Feuer-/ und Rauchschutztüren und Türen an Rettungswegen mit dem CE-Kennzeichen zu beschriften.
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