Aparthotel Westeroog auf Wangerooge

Bauen im Tempo der Nordsee

Sand, Wind und Meer prägen die ostfriesische Insel Wangerooge. Nur wenige Gebäude besiedeln die idyllische Dünenlandschaft im Westen des Eilands. Neben einem Schullandheim und einer Jugendherberge, die in Teilen im denkmalgeschützte Westturm untergerbacht ist, gehört dazu auch das ehemalige Westturm-Café, das nun nach Plänen des Oldenburger Büros Droste, Droste & Urban Architekten zum Aparthotel Westeroog umgebaut wurde.

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Neubau mit historischer Kubatur

Während der Planungsarbeiten dieser Bestands- und Nutzungserweiterung mussten die Architekt*innen feststellen, dass das Gebäude nicht wie ursprünglich beabsichtigt umgebaut und saniert werden konnte, sondern nahezu vollständig neu erstellt werden musste. Doch der Neubau bleibt dem Bestand treu. Er übernimmt die ursprüngliche Gestalt des Westturm-Cafés mit dem traufständigen Giebeldach, seinen Schleppgauben und den geringeren Firsthöhen der nach hinten auskragenden Gebäudeteile sowie der charakteristischen Rundung des eingeschossigen Restaurantbereichs im Nordosten. Da der Hotelbetrieb nun mehr Fläche in Anspruch nimmt, wurden die zuvor eingeschossigen Anbauten teilweise um ein Voll- und ein Dachgeschoss erweitert und damit auch optisch dem ursprünglichen Haupthaus angepasst. Diese Ergänzungen sind durch architektonische Fugen vom Hauptteil optisch getrennt. Auch für einige Details und Bauelemente formulierte das Planungsteam zeitgenössische Ausformulierungen – so sind beispielsweise die neuen Fenster schmaler und bodentief.

Apartments von Mini bis Maxi

Das Hotel Westeroog bietet insgesamt 13 Apartments für Gästegruppen von bis zu sechs Personen. Sie variieren in der Größe von 19 bis 109 Quadratmetern und besitzen jeweils private Terrassen oder Balkons mit Ausblick auf die Dünenlandschaft. Im Erdgeschoss befinden sich das Restaurant, das sowohl Hotelgäste als auch Besucher*innen willkommen heißt, sowie Zimmer für die Mitarbeitenden und ein Fahrradverleih.

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Bauen im Tempo der Nordsee

Die Insellage verlangte den Verantwortlichen einiges ab. Auf Wangerooge darf nur in den Wintermonaten gebaut werden. Darüber hinaus gibt es weder Autoverkehr noch Baumärkte auf der Insel. Die Baumaterialien mussten daher per Frachtschiff vom Festland transportiert werden. Dabei wiederum ist man von Gezeiten und Wetter abhängig, denn bei starkem Ostwind kann die Fähre aufgrund der seichten Wassertiefe nicht auslaufen. Am Hafen wurden die Materialien in eine Bahn umgeladen und vom Bahnhof im Osten mit einem Elektrokarren bis zur Baustelle gefahren. Die Mitarbeiter flogen während der zweijährigen Bauzeit wöchentlich mit dem Inselflieger ein. Den Weg vom Landeplatz zur Baustelle konnten sie mit dem Fahrrad bewältigen.

Flexibel reagieren dank Kalksandstein

Die speziellen Baubedingungen im insularen Natur- und Vogelschutzgebiet verlangten frühzeitiges und vorausschauendes Planen sowie zuverlässige Lieferketten. Die Architekt*innen entschieden sich daher für ein tragendes Hintermauerwerk aus einem Kalksandstein-Bausystem. Der Baustoff wird auf der Insel häufig eingesetzt und ist kurzfristig lieferbar, was dem Bauablauf zugutekam.

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Die robuste Bauweise mit dem weißen Kunststein überzeugt auch im Schallschutz. Somit konnten die Verantwortlichen die Ruhe der Insel, welche die Gäste auf der Insel suchen, auch im Innern des Hotels umsetzen. Ein Verblendmauerwerk aus hell- und dunkelrot gebrannten Backsteinen, die im Wilden Verband vermauert wurden, bildet die Gebäudehülle. Die eingeschossig ausgeführten Gebäudeteile erhielten eine Verkleidung aus hellen, waagerecht montierten Holzlatten, die sich teilweise bis in die Erdgeschosszone der mehrgeschossigen Gebäudeteile erstreckt und somit eine optische Verbindung schafft. -sh

Bautafel

Architektur: Droste, Droste & Urban Architekten, Oldenburg
Projektbeteiligte: Bauunternehmen Kuhlmann, Wiefelstede (Bauunternehmen); Peymaneh Bamdad, Oldenburg (Innenarchitektin); Dipl.-Ing. Bernd Rass, Oldenburg (Statik); PRO Energie +Technik, Aurich (HLS); ColdeweyEco, Westerstede (Elektrik); Energieplan-Oldenburg, Michael Pinger (Wärmeschutz/Energieberater); Eriksen Brandschutz, Oldenburg (Brandschutz); Akustikbüro Oldenburg, Dr. Christian Nocke (Schallschutz); Gastroprojekt Thomas Hinsche, Oldenburg (Gastroplanung); KS-ORIGINAL, Hannover (Kalksandstein; Produkt: KS-Quadro)
Bauherr*in: White Wangerooge
Fertigstellung: 2021
Standort: Im Westen 36, 26486 Wangerooge, Deutschland
Bildnachweis: Petra Thomas, Oldenburg

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