Blockheizkraftwerk in Ulm
Sichtmauerwerk aus Kalksandstein
Als Erweiterung eines bestehenden Heizwerks versorgt das Blockheizkraftwerk, eine Kiste auf quadratischem Grundriss, 8.000 Menschen mit Fernwärme. Im Zentrum des zweigeschossigen Gebäudes, das in einem Wohngebiet liegt, befindet sich die Motorenhalle, umgeben von den notwendigen Technikräumen. Diese einfache Funktionalität des Grundrisses prägt die äußere Erscheinung des Kraftwerks: Helles, klassisches Kalksandsteinmauerwerk in Kombination mit Edelstahl nehmen dem Gebäude seine Massivität und verleihen ihm Leichtigkeit.
Gallerie
Trotz des dröhnenden Lärms im Inneren strahlt das Blockheizkraftwerk nach außen entspannte Ruhe aus. Diese Wirkung entsteht durch angenehme Proportionen, ein klares Konzept mit wenigen Materialien und einer zurückhaltenden Gestaltung sowie ein größeres Steinformat im gleichmäßigen Verband. Eine gleichmäßige Reihe schmaler, vertikaler Lüftungsschlitze mit schräg eingestellten Edelstahllamellen setzt Akzente, gliedert die Fassade und lässt nachts das Licht durchscheinen. Die Pfeiler dazwischen sind steinbreit, hier wechseln Dünn- und Normalformat. Die Ausbildung der Details und insgesamt präzise Verarbeitung zeugen von Qualität und Beständigkeit - nicht unwesentlich für ein Blockheizkraftwerk. Mit einer solchen Industriearchitektur lässt es sich auch in einem Wohngebiet gut leben.
Mauerwerk
Bei diesem Bau standen nicht Fragen der Außenwanddämmung im
Vordergrund, sondern die akustischen Anforderungen, bedingt durch
den starken Motorenlärm. Vorgegeben war eine Senkung des
Geräuschpegels von 110 auf 55 dB. Auf Grund seiner hohen Rohdichte ist
der Kalksandstein dafür besonders geeignet. Der
zweischalige Wandaufbau besteht aus einer tragenden, 24 cm dicken
Innenschale, einer 6 cm breiten Luftschicht und einer
Vormauerschale aus KS-Vollsteinen im Format 2 DF. Die Innenwände
sind teilweise als Sichtmauerwerk belassen oder aber weiß
gestrichen.
Bautafel
Architekten: Meister.architekten, Ulm
Bauherr: SWU Energie, Ulm
Fertigstellung: 2000
Standort: Bradley Str. 378, Neu-Ulm
Bildnachweis: Bundesverband Kalksandstein Industrie, Hannover
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