Hey Computer!
Icons of Architecture, Rebuilt by AI
JOVIS Verlag, Berlin 2023
Broschur 11 × 18 cm / 400 Seiten, 343 Abbildungen
In englischer Sprache
Preis: 26 EUR
ISBN 978-3-98612-048-1 (gebunden) / 978-3-98612-049-8 (E-Book)
Generative KIs haben in kurzer Zeit ihren Weg in unseren Alltag gefunden: Die Künstlichen Neuronalen Netzwerke sind in der Lage, auf Grundlage von kurzen Befehlen, sogenannten Prompts, eigenständig neue Inhalte zu erzeugen. Das können Texte, Bilder oder sogar Videos sein, die innerhalb von wenigen Sekunden auf dem Bildschirm erscheinen. In Zeiten von Internet und Sozialen Medien haben vor allem KI-generierte Bilder eine Reihe an Reaktionen ausgelöst: Von Faszination und Begeisterung bis hin zu Beklemmung und Sorge. Die erzeugten Bildwelten wirken oft surreal, bewegen sich zwischen Vertrautheit und Fremdartigkeit. Das Ergebnis hängt dabei stark vom Prompt ab – so stark, dass sich das „Prompt-Engineering“ zu einem eigenständigen Beruf entwickelt hat.
Experimente mit Prompts
Mit dem Prompting in bildgenerativen KIs als kreativ-künstlerisches Werkzeug experimentiert Floyd E. Schulze in seinem Buch Hey Computer! Icons of Architecture, rebuilt by AI. Er ließ Bilder von berühmten Bauten und ikonischen Architekturen von den KIs Midjourny und Stable Diffusion auf Grundlage eigener Prompts nachbilden und neu interpretieren. Die Ergebnisse erinnern stark an die Originale, tragen aber zugleich eine Art Rätselhaftigkeit. Beim genaueren Hinsehen sind teilweise kleine Logikfehler erkennbar, etwa Treppen, die ins Leere führen oder horizontal liegende Wandscheiben mit Fensteröffnung, die die Künstliche Intelligenz als Urheberin verraten könnten.
Unterteilt ist das Buch in fünf Kapitel. Der erste Abschnitt mit dem Titel Assembly bündelt die Einführung des Autors und einen begleitenden Essay von Georg Vrachliotis. Darin nähert sich der Professor der TU Delft dem Thema auf theoretischer Ebene und bildet die Entwicklung des Bildes ab. Darauf folgt der visuelle Teil der Publikation: Das Kapitel Buildings beinhaltet den Hauptteil und zeigt die von der jeweiligen KI nachgebildeten Architekturen. In Chaos sind all jene Pannen und Missgeschicke zusammengefasst, die der Autor dennoch als sehenswert erachtete. Mit dem Kapitel Dreams verfolgte Schulze einen spielerischen Ansatz und experimentierte mit der Visualisierung architektonischer Szenen und Utopien. Die Ergebnisse variieren hier zwischen grafischen, collagenartigen und modellhaften Darstellungen. Abschließend enthält Evidence ein Verzeichnis all der Bauten und Architekt*innen, mit denen Schulze in seinen Experimenten arbeitete.
Fazit
Hey Computer! ist ein experimenteller Bildband, der sich aus
künstlerischer Perspektive mit KI-generierten Architekturbildern
beschäftigt. Es kann als rein visuelle Lektüre zum Durchblättern
dienen und eignet sich damit durchaus als Coffee-Table-Book der
anderen Art. Zugleich können Schulzes Prompts als Inspiration und
Lernquelle fungieren, um die eigene KI-Nutzung zu verbessern und zu
schärfen. Das Buch soll aber in erster Linie Spaß machen, so
Schulze in seinem Einführungskapitel – das sich mit Kraftwerks Lied
Computer World in den Ohren besonders unterhaltsam liest.
-si
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