History of Information Graphics
Mit Beiträgen von David Rumsey, Michael Friendly, Michael Stoll, Scott Klein
Taschen Verlag, Köln 2019
Hardcover mit Schutzumschlag, 6 Ausklappseiten, 24,6 x 37,2 cm, 462 Seiten
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch
Preis: 50 EUR
ISBN 978-3-8365-6767-1
In Zeiten der Digitalisierung und dem permanenten und
uneingeschränkten Zugang zu den Daten unterschiedlichster Themen,
erfreuen sich Informationsgrafiken immer größerer Beliebtheit.
Komplexe Sachverhalte können in einfachen und ansprechenden
Grafiken und Illustrationen pointiert dargestellt werden und helfen
damit enorm bei der Wissensvermittlung.
Doch die Annahme, dass erst die Informationsflut unserer Zeit zu
dieser Art der Wissensvermittlung geführt hat, stellt sich
spätestens nach der Lektüre des wortwörtlich gewaltigen Bildbandes
History of Information Graphics als Trugschluss heraus.
Sandra Rendgen versammelt in dem im Taschen Verlag erschienenen
Buch über 400 Infografiken aus den vergangenen 1.200 Jahren. Das
Material erstreckt sich dabei über viele Länder, Medien und Epochen
– von mittelalterlichen Manuskripten bis zu farbigen Druckgrafiken,
von Pergamentrollen bis zu Prachtatlanten, von handgemalten
Diagrammen bis zu digitalen Datenkarten. Neben populären Werken wie
der Weltkarte von Martin Waldseemüller, den Naturstudien Erich
Haeckels und dem Netzplan der New Yorker U-Bahn von Massimo
Vignelli und Bob Noorda birgt die Sammlung auch viele unbekannte
Arbeiten.
Das Buch ist chronologisch gegliedert: vom Mittelalter über die
Frühe Neuzeit und das 19. Jahrhundert bis hin zum 20. Jahrhundert.
Dabei wird in jedem Kapitel eine differenzierte Auswahl an
Infografiken präsentiert, die für die jeweilige Epoche und ihre
geschichtliche Entwicklung relevant sind. Vorangestellt ist jeweils
kompakte Einleitung, welche die notwendigen historischen
Hintergrundinformationen liefert. Ergänzend sind sämtliche
Darstellungen mit detaillierten und gut verständlichen
Erläuterungen versehen. Die Grafiken sind zum Teil auf
ausklappbaren Doppelseiten abgebildet, wodurch auch kleine Details
auf den hochauflösenden Drucken erkennbar werden. Allein aufgrund
der Qualität der Drucke lohnt sich schon ein Blick in das mehrere
Kilogramm schwere Werk.
Zwischen den Kapiteln befinden sich Aufsätze, die sich jeweils
einem bestimmten Aspekt außerhalb der Chronologie widmen. David
Rumsey beschäftigt sich in seinem Text Daten in Karten sehen
mit dem weiten Themenfeld der historischen Kartographie. Der
Beitrag Preziosen aus der Geschichte der Datenvisualisierung
von Michael Friendly befasst sich mit der Geschichte der
statistischen Visualisierung. Anschließend zeigt Michael Stoll
unter dem Titel Menschen und Maschinen verstehen das
Verhältnis vom Menschen zu seinen technischen Errungenschaften auf.
Abgeschlossen wird das Buch mit dem Aufsatz Die vergessenen
Anfänge der Presse-Infografik von Scott Klein, das sich dem
oftmals vernachlässigten Thema der Infografiken für Massenmedien
und Nachrichten seit dem 18. Jahrhundert annimmt.
Ein wesentlicher Punkt, den die Verfasserin auch bereits in
ihrer Einleitung Linie, Farbe, Fläche, Zeichen herausstellt,
sollte allerdings nicht vergessen werden: Auch wenn Infografiken
ein nützliches Hilfsmittel sein können, um komplexe Zusammenhänge
zu verstehen und zu vermitteln, so bleibt es doch dem Ersteller der
Grafik vorbehalten, das Ausgangsmaterial, also die Informationen,
auf deren Grundlage die Darstellung entsteht, auszuwählen. Daher
zeigen derartige Visualisierungen immer nur ein mögliches Modell
der Gegebenheiten. -si
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