BIM und TGA

Bernd Essig

Engineering und Dokumentation der Technischen Gebäudeausrüstung
Beuth Verlag, Berlin 2017
2. überarbeitete und erweiterte Auflage, 240 Seiten, A5, broschiert

Preis: 58 EUR (75,40 EUR in Kombination mit E-Book)

ISBN 978-3-410-27324-0

Die Digitalisierung hat in den vergangenen zehn bis 15 Jahren zahlreiche Branchen erfasst und vollständig umstrukturiert. Filme und Musik beispielsweise werden schon lange fast ausschließlich digital produziert und rezipiert. Andere Bereiche der Konsumgüter- oder die Automobilindustrie befinden sich derzeit in einer Phase des Umbruchs. Die Bauwirtschaft hingegen hat der Digitalisierung – zumindest in Deutschland – bisher weitgehend getrotzt. Nach dem derzeitigen Stand erscheint es jedoch als äußerst unwahrscheinlich, dass dies in den kommenden Jahren so bleibt. BIM, das Building Information Modeling, ist auch hierzulande auf dem Vormarsch – auch wenn die Vorbehalte noch immer groß sind. Befürworter versprechen sich eine Optimierung von der Planung über die Ausführung bis hin zur Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken. Indem alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst werden, sollen unter anderem die Produktivität und Effizienz gesteigert sowie eine höhere Kosten- und Terminsicherheit erreicht werden.

Was diese neue Methode für die Technische Gebäudeausrüstung bedeutet und welche Chancen sich aus der digitalisierten Vernetzung mit anderen Disziplinen ergeben, erläutert Bernd Essig im Buch BIM und TGA, das jetzt in der zweiten Auflage erschienen ist. Verständlich beschreibt er die Grundlagen der Informationstechnik und Referenzkennzeichnung sowie die einzelnen Systeme der TGA und ihre Dokumentation. Ein Schwerpunkt liegt auf der funktionsbezogenen Betrachtung, da zwar bereits viele technische Anlagen dreidimensional geplant und koordiniert werden, es aber immer noch am Nachweis ihrer bedarfs- und nutzungsgerechten Auslegung mangelt.

Um die Planungsmethode auch gänzlich unversierten Lesern nahezubringen, ist die Einleitung sehr weit gefasst. Zahlreiche, spannende Fakten zur Digitalisierung anderer Lebensbereiche und deren Auswirkungen auf Produktivität, Arbeitsweise und Kostenentwicklung vermögen nicht nur Interesse an dem abstrakten Thema zu wecken, sondern unter Umständen sogar bei manch einem BIM-Kritiker ein Umdenken bewirken. So verweist Essig beispielsweise auf eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes, die eindrucksvoll aufzeigt, wie sich die Produktivität von Erwerbstätigen in verschiedenen Branchen seit 1991 entwickelt hat. Demnach liegt diese im Baugewerbe auf dem letzten Platz und weist im Vergleich zu anderen Branchen keine Steigerung, sondern sogar einen Rückgang auf. Er konstatiert ferner, dass es schon lange vor BIM im Bereich der TGA (und anderswo) Bestrebungen gab, Daten und Dokumente derart zu erstellen, dass sie von anderen genutzt und weiterbearbeitet werden können.

Aus dem Inhalt:

  • Planung von Technischer Gebäudeausrüstung
  • Bedarfsermittlung
  • LoX-Modellentwicklungsgrade
  • Systementwurf
  • Anlagenplanung (Konstruktion)
  • Nachhaltigkeit und Zertifizierung
  • Errichten und Betreiben von TGA-Anlagen
  • TGA-Systeme
  • Informationsmodelle
  • Referenzkennzeichnung
Die klare und verständliche Sprache, die auf unnötiges Fachchinesisch verzichtet sowie die farbigen, schematischen Darstellungen wichtiger Prozesse erleichtern die Lektüre des sperrigen Inhalts. Das Buch wendet sich an im Bereich der TGA tätige Planer, Architekten und Ingenieure mit oder ohne BIM-Vorkenntnisse. Es eignet sich sowohl zur ersten Annäherung an das Thema sowie als gezieltes Nachschlagewerk.

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