Stadtraum im digitalen Wandel

Radostina Radulova-Stahmer

Räumliche Auswirkungen digitaler Technologien auf Umwelt und Mobilität
Jovis Verlag, Berlin 2023 / Jovis research 7
248 Seiten, 74 farbige und Scharzweißabbbildungen
Softcover

Preis: 35 EUR (gebunden / E-Book)

ISBN 978-3-86859-771-4 (gebunden); 978-3-86859-787-5 (E-Book)

Um den Herausforderungen durch globale Erwärmung, Umweltverschmutzung und Ressourcenknappheit in unseren Städten zu begegnen, werden weltweit vermehrt Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt. Aktuelle Smart-City-Pilotprojekte zeigen jedoch, dass technologische Lösungen zwar die Effizienz erhöhen können, aber nicht automatisch die gewünschte stadträumliche Qualität erzeugen – so Radostina Radulova-Stahmer in ihrer Dissertation Stadtraum im digitalen Wandel. Der Begriff der Smart City werde dabei vor allem von Informationstechnologie-Unternehmen werbewirksam und profitgetrieben vorangebracht. Hier erkennt die Architektin mit dem Schwerpunkt Städtebau eine Forschungslücke, an der sie mit ihrer Arbeit ansetzt: Welche räumlichen Konsequenzen hat der Einsatz digitaler Technik in Städten und Quartieren und wie können diese methodisch untersucht werden?

Raumwirksamkeit digitaler Technologien

Die Frage nach der Raumwirksamkeit von digitalen Technologien werde laut Radulova-Stahmer in Praxis und Forschung nur wenig behandelt. Sie untersucht daher die Auswirkungen auf den physischen Raum, mit Fokus auf Mobilität und Umwelt. Das Buch beginnt mit einer sehr ausführlichen Beschreibung von Ausgangslage, Problemstellung, Forschungsfrage und den eingesetzten Forschungsmethoden. Anhand von Interviews mit Expert*innen aus den Smart-City-Standorten Hamburg, Wien und Graz und mithilfe von Fotoessays der drei Standorte hat Radulova-Stahmer die wichtigsten digitalen Anwendungen und ihre Aspekte der Raumwirksamkeit identifiziert. Anhand der Fotoessays wird schnell klar, was etwas sperrig im Kapitel Rahmenbedingungen und Begriffsannäherung formuliert ist: Es geht um autonom fahrende Fahrzeuge auf eigenen Fahrbahnen oder E-Scooter, die unbenutzt und kontextlos im Stadtraum stehen, aber auch um nicht-sichtbare Anwendungen wie sensorbasiertes Abfallmanagement oder Smart Lighting-Konzepte.

Wirkungsdimensionen und -weisen auf den Stadtraum

Diese herausgearbeiteten Technologien werden in den folgenden Kapiteln kategorisiert und in verschiedene Typen gegliedert. Anschließend geht es um die Wirkungsdimensionen der Transformation: Während einige eine Veränderung im menschlichen Verhalten bewirken, wie etwa die Veränderung der Bewegungsmuster, tragen andere zu einer Veränderung im physischen Stadtraum bei, zum Beispiel durch die Rückgewinnung von Flächen des motorisierten Verkehrs für Grünflächen. Digital gestützte Logistik oder autonome Fahrzeuge wiederum ziehen großräumliche Veränderungen im räumlichen Gesamtsystem nach sich.

Darauf folgt eine kartografische Untersuchung, mit der die Autorin mögliche Wirkungsweisen in den Bereichen Mobilität und Umwelt veranschaulicht. Anhand der anschließenden Szenarienbildung zeigt sie die räumlichen Konsequenzen in unterschiedlichen Konstellationen der digitalen Transformation. Daraus formuliert sie Ansatzpunkte zur Erschließung der Potenziale – und verdeutlicht den Handlungsbedarf der stadtrelevanten Disziplinen. Entscheidend für ökologische, robuste und lebenswerte Städte seien dabei nicht die Technologien an sich, sondern die daraus entstehenden „Smarten urbanen Räume“, die „transdisziplinär und gemeinwohlorientiert“ gestaltet werden müssen. -si

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