Warum braucht der Holzbau einen anderen Planungsprozess?
Besonderheiten, Wirtschaftlichkeit und Zusammenarbeit
Der Holzbau unterscheidet sich von anderen Bauweisen (wie Beton, Mauerwerk oder Stahl) durch die ausgeprägteste Vorfertigung seiner Leistungen. Wände, Decken und Dächer werden in den Holzbaubetrieben als Elemente oder Module inklusive Fassade, Installationen und innerer Sichtbeläge vorgefertigt. Die Montage der fertig geschlossenen Außenhülle dauert bei Einfamilienhäusern in der Regel einen Tag. Der Holzbau ist die Bauweise, in der die ausführenden Betriebe eine aufwändige eigene Planungsleistung erbringen müssen: die Werkstattplanung. Im Holzbau sind die Ausführenden immer auch Planende.
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Für einen störungsfreien Planungs- und Bauablauf ist die übliche Praxis der separierten Planung, Ausschreibung, Produktion und Montage eine große Erschwernis, da in der Regel die Holzbaukompetenz erst bzw. zu spät in den Prozess eingebunden wird. Für eine wirtschaftlich erfolgreiche Abwicklung (wenige Änderungen) sind bereits in der Vorplanungsphase spezifische Inhalte des Holzbaus zu berücksichtigen, die die Konstruktion und die Herstellung der Elemente betreffen.
Noch mehr als bei anderen Bauweisen sollte der Holzbau mit einem festen Planungs- und Ausführungsteam umgesetzt werden. Wegen der Vorfertigung braucht der Holzbau den Planungsprozess, den die BIM-Methode anstrebt: Alle Planenden und Ausführenden sind frühzeitig „an einem Tisch“, um erst komplett zu planen, bevor die Bestellung und erst recht die Vorfertigung beginnt.
Wegen des Maschinenzuschnitts der Hölzer und der maschinellen Fertigung der Elemente müssen die Entwurfsverfasser die Fertigungsmöglichkeiten kennen und berücksichtigen oder die nötige Holzbaukompetenz hinzuziehen.
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