Ertüchtigung von Steildächern
Die Ertüchtigung bestehender Bausubstanz gewinnt im Zuge notwendiger energetischer Sanierungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung und dient auch der Werterhaltung von Gebäuden. Grundsätzlich sind zu unterscheiden:1)
a) Dacherneuerung von außen
Abbildung 1: Dachsanierung von außen: a)
Sparrenaufdopplung von außen ggf. Höhenausgleich, b) Dachaufbau mit
erhaltenswerter Innenbekleidung und vorhandener Teildämmung
(Quelle: Holzbau Deutschland
Institut)
b) Dachsanierung von innen
Abbildung 2: Dachsanierung von innen: Dachaufbau mit vorhandener Konterlattung und diffusionsdichter Unterspannbahn (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)
Abbildung 3: Dachsanierung von innen: Dachaufbau ohne Konterlattung und ohne Unterspannbahn (Quelle: Holzbau Deutschland Institut)
Besonderheiten bei Sanierung von innen
Im Bestand sind häufig Dachkonstruktionen mit diffusionsdichter Unterdeckung bzw. Unterspannbahn oder ohne Unterdach anzutreffen, die einer zeitgemäßen diffusionsoffenen Bauweise mit schützendem Unterdach widersprechen. Um eine Konstruktion mit ausreichendem Trocknungspotenzial zu erhalten, ist bei einer Ertüchtigung von innen (z.B. bei erhaltenswerter Dachdeckung) durch geeignete Maßnahmen eine diffusionsoffene zweite wasserführende Ebene und eine Belüftungsebene vorzusehen. Bei fehlender Konterlattung kann dies auch nachträglich durch den Einbau von Distanzlatten oder einer „fliegenden Konterlattung“ erfolgen, wodurch der Sparren jedoch keinen vollwertigen Feuchteschutz erhält.
Aufgrund der in der Regel steilen Dachneigungen (deutlich über Regeldachneigung) treten erfahrungsgemäß keine Feuchteschäden auf, sofern die Dachdeckung funktionstüchtig ist.
Besonders wichtig ist eine ausreichende Belüftung zur Sicherstellung des Tauwasserschutzes, wobei die nach DIN 4108-3: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung erforderlichen Belüftungsquerschnitte sowie Be- und Entlüftungsöffnungen einzuhalten sind (➤ Belüftete Dachaufbauten). Dies ist von Bedeutung, da durch die deutlich dickeren Dämmschichten eine erhöhte Tauwassergefährdung und ein geringeres Trocknungspotenzial gegenüber dem Bestand besteht. Gegebenenfalls sind nachträglich Lüftungsöffnungen im Trauf- und Firstbereich der bestehenden Dacheindeckung vorzusehen.2)
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