Centar Zamet in Rijeka

Dreidimensionales Puzzle aus 51.000 keramischen Steinzeugfliesen

Im Nordwesten Kroatiens erstreckt sich die Hafenstadt Rijeka auf rund 44 km² entlang der Kvarner Bucht. Die hiesige Kulturlandschaft wird von etlichen Stadtmauern, den sogenannten Gromača, durchzogen. Diese mit Felsbrocken aufgeschichteten Befestigungen prägen das Bild vieler Hanganlagen – als Stützmauern einer Bandstadt zwischen einer felsigen, steil ansteigenden Hochebene und dem adriatischen Meer.

Gallerie

Das Motiv der Gromača griff das Zagreber Architektenteam 3Lhd für den Entwurf eines multifunktionalen Zentrums im Stadtteil Zamet auf. In einem innerstädtischen Gemenge aus Wohnhäusern, niedrigen Zeilenbauten, einer Schule und einem kleinen Ladenzentrum entstand auf einer Fläche von 16.830 m² das Centar Zamet. Es beinhaltet eine Sporthalle, die Ortsverwaltung, eine Bibliothek, eine Tiefgarage und 13 Räume, die flexibel als Bars, Büros oder Gewerbeeinheiten nutzbar sind. Das Areal des Zentrums wird von einem Hang durchzogen, der quer zum Gefälle in 22 Abschnitte geteilt wurde. So entsteht eine von Nord nach Süd verlaufende Streifenstruktur, die das Gelände gliedert und an den Verlauf der naheliegenden Felsen erinnern soll.

Die einzelnen Abschnitte nehmen mal Treppen, mal Gebäude in sich auf. Die Bibliothek, Büros und Gewerbeeinheiten füllen auf zwei Etagen kammartig die Flächen, die sich zwischen den Treppenanlagen befinden. Die Treppen münden allesamt auf einem großzügigen Platz, der sich im Süden der Anlage befindet. Auf dessen östlicher Seite türmt sich die Anlage zur Sporthalle auf, die mit ihren 2.380 Sitzplätzen auch für internationale Wettbewerbe geeignet ist. Auch die Halle ist mit der Streifenstruktur versehen. Die dadurch entstehenden senkrechten Flächen wurden mit blaugrüner Industrieverglasung verkleidet und belichten so die Arena der Sportstätte.

Fliesen und Platten
Ein Meer von keramischen Steinzeugfliesen in Grau- und Beigetönen überzieht die gesamte Anlage. Auch sie sollen in ihrer Farblichkeit an die Gromača erinnern. Ob Treppen, Rampen, Gebäudewände, Dächer oder die Oberflächen des großen Platzes – alle Elemente sind gefliest. Die 51.000 fünfeckigen, 11 mm dicken Fliesen wurden zu sechseckigen Mustern zusammengesetzt. Mal sind sie konventionell im Mörtelbett verlegt, mal hinterlüftet auf eine Aluminium-Unterkonstruktion oder Stahlkonstruktion (z.B. bei der Sporthalle) geklebt. Auf Sockel- oder Schutzleisten wurde aus optischen Gründen verzichtet. Durch das geringe Wasseraufnahmevermögen der Fliesen sind sie frost- und witterungsbeständig. Zudem sind diese Fliesen weitgehend unempfindlich gegen Fleckenbildung und lassen sich leicht reinigen. Sie wurden eigens für dieses Projekt entworfen.

Bautafel

Architekten: 3Lhd, Zagreb
Projektbeteiligte: UPI-2M, Zagreb (Tragwerksplanung); Mateo Bilus, Zagreb (Bauphysik); Ines Hardalo, Zagreb (Landschaftsarchitektur); Florim, Fiorano Modenese (Fliesenhersteller)
Bauherr: Stadt Rijeka / Rijeka Sport
Fertigstellung: 2009
Standort: Rijeka
Bildnachweis: Domagoj Blazevic, Zagreb; 3Lhd, Zagreb

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