Allgemeines zum Feuchteschutz
Außenbauteile wie z.B. Flachdächer müssen einerseits vor Durchnässung von außen und andererseits vor Feuchtigkeit aus dem Innenraum geschützt werden. Der äußere Schutz vor Regen erfolgt durch eine Abdichtung, diese befindet sich beim Flachdach direkt unter der Schutz- bzw. der Nutzschicht, z.B. unter dem aufliegenden Kies. Sie kann aber auch frei bewittert die oberste Dachschicht bilden, z.B. aus geklebten Bitumenbahnen. Eine Ausnahme ist das Umkehrdach, bei dem die Abdichtung unterhalb der Wärmedämmung verlegt wird.
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Der innere Schutz gilt Kondenswasser, Bauteilfeuchte oder auch einer nutzungsbedingten Feuchtigkeit. Dieser Feuchteschutz wird im Flachdach meist durch eine Dampfsperre bzw. durch eine Dampfbremse auf der Innenseite der Konstruktion hergestellt.
In bewohnten Gebäuden wird ständig Wasserdampf erzeugt. Beim Duschen und Baden fallen beispielsweise 1 bis 2 Liter Raumfeuchte an, darüber hinaus können folgende Wassermengen anfallen:
- Menschen: leichte Aktivität 30-60 g/Stunde, mittelschwere Arbeit 120-200 g/Stunde, schwere Arbeit 200-300 g/Stunde
- Küche: Koch- u. Arbeitsvorgänge 600-150 g/Stunde, im Tagesmittel 100 g/Stunde
- Zimmerblumen: z.B. Veilchen (Viola) 5-10 g/Stunde
- Trocknende Wäsche (4,5 kg-Trommel): geschleudert 50-200 g/Stunde, tropfnass 100-500 g/Stunde
Besondere Feuchtigkeitsprobleme entstehen durch die Wasserdampfdiffusion vom warmen zum kalten
Bauteil, sie kann nur durch richtig angeordnete und dimensionierte
Dampfsperren bzw. bei belüfteten Flachdachkonstruktionen durch
ausreichende Durchlüftung begrenzt werden. Wird diese Diffusion
nicht durch einen geeigneten Schichtaufbau minimiert, entsteht
Tauwasser.
Deshalb wird ein rechnerischer Nachweis gefordert, der die Taupunktgrenze oberhalb, d.h. auf der kalten Seite der Dampfsperre bestätigt. Bei Flachdachsystemen liegen i.d.R. Taupunktnachweise durch den jeweiligen Hersteller vor.
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