Spion
Sicherheit durch visuelle Kontrollmöglichkeit
Als Türspion wird eine kleine Weitwinkellinse
bezeichnet, die in undurchsichtigen Türblättern einen Kontrollblick
auf den Bereich unmittelbar vor der Tür ermöglicht, ohne dass die
Tür selbst geöffnet werden muss. Der Name für diese
Sicherheitsvorkehrung steht dabei nicht für einen Spion aus einem
Spionagethriller, sondern stammt von der italienischem Vokabel
spione gleich Beobachter.1)
Gallerie
Ein Türspion setzt sich zusammen aus einem Metallrohr mit einem
Durchmesser von 14 bis 16 mm aus Messing oder Edelstahl, das in der
Länge auf die Stärke des Türblatts abgestimmt ist, einer
innenseitigen Sichtöffnung evtl. zusätzlich mit einer verdeckenden
Klappe sowie einer außenseitigen Weitwinkellinse. Die Linse kann
dabei je nach optischer Qualität einen Winkel von 100° bis 200°
erfassen. Die Größe des Winkels ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal,
um auch Personen zu sehen, die nicht unmittelbar vor der Tür
sondern seitlich oder gebückt stehen.
Diese im Prinzip sehr einfache, aber effektive Vorrichtung kann
auch nachträglich in ein Türblatt mittels einer Bohrung und
anschließender Steck- und Schraubverbindung eingefügt werden.
Allerdings sollte dabei wie auch bei Zylinderschlössern auf die
bündige Einpassung geachtet werden, um zu verhindern, dass ein zu
langer und deshalb vorkragender Spion von außen abgeschraubt werden
kann.
Auf dem Markt sind auch sogenannte digitale Türspione. Bei
diesen wird das durch die Linse gesehene Bild auf einen kleinen
Monitor an der Türinnenseite übertragen. Der Vorteil ist, dass das
Kontrollbild sowohl vergrößert als auch bei ungünstigen
Lichtverhältnissen digital aufgehellt wird, also optisch einfacher
wahrgenommen werden kann. Allerdings sind diese Geräte von
Batterien oder elektrischem Strom abhängig und sollten deshalb
regelmäßig auf die Funktionstüchtigkeit überprüft werden.
In besonders sicherheitsrelevanten Bereichen wie beispielsweise bei Banken und Botschaftsgebäuden sind Türspione inzwischen meist durch Videoüberwachung und Türautomation ersetzt. Im Wohnungsbau sind sie jedoch nach wie vor zur unbestreitbaren Steigerung von Schutz und Sicherheit sehr verbreitet, und zwar auch, weil sie vom System so einfach funktionieren.
1) Quelle: dwds.de Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute