Mosaik und Intarsie
Gestalterische Aufwertung und Personalisierung von Türbereichen, Schwellen und Eingängen
Hauseingänge sind die Visitenkarten eines Gebäudes, denn sie geben Hinweise auf dessen Bewohner und Nutzer. Um den Eingangsbereich zu betonen, zu schmücken und auch zu personalisieren, können die Fußböden vor den Türen mitsamt der Schwellen und Laibungen mit Mosaiken besonders gestaltet werden.
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Geschichte und historische Beispiele
Mosaike verkleiden seit etwa 3000 v. Chr. Wände, Decken und Fußböden mit figürlichen Bildern oder geometrischen Mustern. Die ältesten noch erhaltenen Mosaike stammen aus sumerischer, altägyptischer, griechischer, römischer, byzantinischer und frühislamischer Zeit. Einige der ältesten erhaltenen Mosaike, beispielsweise das in Pompeji ausgegrabene Alexandermosaik, sind mehrere Quadratmeter groß. Antike islamische Mosaike, beispielsweise in Persien, dem heutigen Iran, in Indien und in Syrien, bedecken bei Moscheen ganze Fassadenelemente, Tore, Bögen, Nischen und Kuppeln mit geometrisch-mathematischen Mustern.
Die blauen Keramik-Mosaike der Jame-Moschee (Freitagsmoschee) in Isfahan, Iran, die Spiegelmosaike im Mausoleum Schah Tscheragh in Shiraz, Iran und die Mosaike mit Edelsteinen und Blattgold in der Basilika San Vitale in Ravenna, Italien gelten als einige der weltweit eindrucksvollsten Mosaik-Architekturen.
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Materialien und Aufgaben
Als traditionelle Materialien für Mosaike werden geschnittene
Natursteine, Kiesel, wetterfeste Keramik, Terrazzo, farbiges Glas
und heute auch Kompositwerkstoffe verwendet. Diese
wetterbeständigen und haltbaren Materialien sind somit ein Schutz
der Oberflächen im Übergangsbereich von außen und innen wie
beispielsweise in Vestibülen, Dielen und Lobbys.
Die Bilder oder Ornamente sind nicht nur dekorativ, sondern gliedern und strukturieren oft Raum- und Flächenbereiche, indem sie auf die Türbreite, Raumgröße und darüber hinaus auf die Proportionen der Fassade reagieren. Insbesondere in sakralen Gebäuden können die Muster auch als Markierungen für Zeremonien dienen.
Mosaike mit Halbkreisen betonen und lenken visuell auf die Laibungen. Die Zacken von Sternen zeigen etwa auf Eingangsleuchten, auf Klingeltableaus oder auch Mittelpfosten von mehrflügeligen Türen. Viereckige Felder zeichnen beispielsweise Konturen von Windfängen oder Vordächern nach und bilden Rahmen für figürliche oder abstrakte Muster, die manchmal sogar illusionistische Effekte wie scheinbare kleine 3-D-Kuben beinhalten.
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Techniken
Zu den Techniken der Einlegearbeiten gehören auch Intarsien und Inkrustationen. Die zwei Bezeichnungen unterscheiden kunstgeschichtlich zwischen dem jeweils verwendeten Material Holz oder Stein. Aber weil inzwischen so viele geeignete natürliche und künstliche Materialien bei Einlegearbeiten verwendet werden, gelten die beiden Begriffe als Synonyme. Varianten sind Pietra-Dura-Arbeiten, Scagliola (mit Steinmehl und -pasten), Marketerie (mit Furnieren) und Gravuren (als Fräse- und Lasertechniken für nachfolgendes Füllen). Während diese Arbeiten früher eine Handwerkskunst waren, können sie heute mit CNC-Maschinen vorgefertigt und sogar seriell produziert werden.
Auch Buchstaben, Monogramme und Logos aus Metall werden
flächenbündig in Schwellen oder die Podeste vor den Türen einfügt.
Durch Materialien wie Messing, Bronze oder Edelstahl in Kombination
mit der Personalisierung durch Namen wirken diese Intarsien oft
besonders elegant bis luxuriös. Derartige Verweise auf die Bewohner
finden heute in Fußmatten mit aufgedruckten, eingewebten oder
geknüpften Namen, Sprüchen, Bildern oder sonstigen Zeichen ihre
einfachste Form der Personalisierung. -sj