_Beton
Glasfaser- und Textilbewehrung
Verbundwerkstoffe aus alkaliresistenten Glas-, Carbon- oder Polyethylenfasern und Beton sind seit den 1980er-Jahren erfolgreich im Einsatz. Anfang der 1990er-Jahre ist es Forschenden des Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik der TU Dresden gelungen, textile Strukturen zur Bewehrung mittels Kettenwirktechnik herzustellen.
Gallerie
Im Vergleich zu Stahl- und Stahlfaserbewehrungen haben etwa Glas- und Carbonfaserverstärkungen den Vorteil, dass sie nicht korrodieren. Daher fällt auch die nötige Betonüberdeckung deutlich geringer aus, was schlankere Bauteile und einen niedrigeren Materialverbrauch ermöglicht. Gleichzeitig können vor allem Textilbewehrungen zum Teil hohe Lasten aufnehmen.
Glasfaserbewehrung
Ja nach Anteil der Fasern im Beton spricht man von
glasfasermodifiziertem Beton oder von Glasfaserbeton. Ab etwa 5
Vol.-% oder mehr übernehmen die alkaliresistenten Fasern
wesentliche Funktionen der Bewehrung, unterhalb davon wirken sie
lediglich als Mikrobewehrung. Diese nimmt etwa Zugkräfte bei der
Rissbildung auf, ist aber nicht statisch anrechenbar.
Glasfaserbewehrungen kommen vor allem bei
Fassadenbekleidungselementen oder Fußböden zum Einsatz.
Textilbewehrung
Zur Herstellung von textilen Bewehrungen werden aus
Endlos-Filamenten zunächst Rovings (Faserbündel) und schließlich
textile Gelege mit einem Gitter in der gewünschten Maschenweite
erzeugt. Als Materialien bewährt haben sich hierbei vor allem
alkaliresistentes Glas und Carbon. Die Gelege werden vor der
Verwendung in Form gebracht und mit einem Reaktionsharz (v.a.
Epoxidharz) oder einer wässrigen Dispersion (v.a. Styrol-Butadien)
getränkt, um eine Verklebung der Filamente zu erreichen. Nur so
können auch die innen liegenden Fasern statisch wirksam werden.
Im Betonbauteil werden die Verstärkungselemente
belastungsorientiert angeordnet. Zum Einsatz kommt Textilbeton
unter anderem bei Betoninstandsetzungen, Brückenkonstruktionen,
Fassadenbekleidungen, Sandwichpaneelen, Schallschutzelementen,
Betonmöbeln und Skulpturen.
Fachwissen zum Thema
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