Hansruedi Scheller – Signaletikpionier
Triest Verlag, Zürich 2024
1. Auflage, 124 Seiten, 176 Abbildungen, Format 19 × 21 cm, Softcover
Preis: 39,00 EUR
ISBN 978-3-03863-078-4
In einer Zeit, in der Großbauten so komplex wurden, dass man nicht mehr ohne Wegleitsystem auskam, sorgte er für Orientierung – Der Schweizer Grafiker Hansruedi Scheller gilt als Pionier der Signaletik. Der hierzulande eher wenig geläufige Begriff bezeichnet die grafische Wegeführung in Form von Beschilderung, Farbgebung und dergleichen zur besseren Orientierung innerhalb und außerhalb von Gebäuden. Rund 230 Großbauten stattete der 2007 verstorbene Grafiker von den 1960er- bis in die frühen 1990er-Jahren mit ebenso anspruchsvollen wie kreativen Leitsystemen aus. Eine Auswahl versammeln die Autoren Ruedi Weidmann und Thomas Bruggisser in ihrem Buch Hansruedi Scheller – Signaletikpionier.
Bereits beim ersten Durchblättern des kompakten Buches wird deutlich, mit welcher Sorgfalt und Liebe zum Detail Scheller arbeitete. Auf eine kurze Einleitung durch die beiden Autoren folgt ein Kapitel über die Geschichte multifunktionaler Großbauten, die ab den 1960er-Jahren vermehrt aufkamen. Daran schließt ein biografisches Kapitel über den Werdegang Schellers. Unter anderem arbeitete Scheller mit den renommierten Architekt*innen Esther und Rudolf Guyer zusammen. Im Januar 2023 führten die Autoren ein Gespräch mit dem Architekt*innenpaar, in dem sie sich an die langjährige Zusammenarbeit mit dem Gestalter erinnern. Das Gespräch und Fotos einer Projektauswahl sind in dem Buch abgedruckt.
Das letzte Kapitel ist „Schellers Grundregeln für Wegleitsysteme“ gewidmet. Anhand von Erinnerungen und Notizen aus Schellers Nachlass, hat Thomas Bruggisser, der von 1990 bis 1994 im Atelier Scheller seine Lehre als Grafiker absolvierte, sieben Grundregeln rekonstruiert. Mithilfe simpler Zeichnungen erläutern die Autoren die sieben Regeln. Zahlreiche Fotografien veranschaulichen, wie Schellers Prinzipien beispielsweise in Treppenräumen in Form von wechselnden Stockwerkfarben zur besseren Orientierung zum Einsatz kommen. Abschließend enthält das Buch eine Auswahl an Verbands- und Firmensigneten sowie Signalethikaufträge.
Das Buch zeigt nicht nur auf, wie Architektur und grafische Gestaltung Hand in Hand gehen können, sondern dient auch als hilfreicher – wenn auch sehr kompakter - Praxisleitfaden. Hervorzuheben sind zudem die vielen Abbildungen, die das umfangreiche Werk Schellers gelungen in Szene setzen. Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die sich für brutalistische Großbauten und Grafikdesign interessieren.
Inhalt:
- Zu diesem Buch
- Plötzlich diese Unübersichtlichkeit
- Das Atelier Scheller – Signaletik avant la lettre
- Gespräch mit Esther und Rudolf Guyer
- Schellers Grundregeln für Wegleitsysteme
- Verbands- und Firmensignete
- Liste der Signaletikaufträge
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