Sacromonte Landscape Hotel in El Eden
Dunkler Schieferboden schafft Erdverbundenheit
Mit einem weiten Panoramablick über die sanft geschwungenen Hügel der durch Weinanbau, Wälder und Wiesen geprägten Landschaft im Südosten Uruguays, bieten die Sacromonte Shelters eine gleichermaßen luxuriöse wie bodenständige Unterkunft. Fernab jeder Großstadt verteilen sich die 60 Quadratmeter großen Wohnkabinen auf einer Erhebung unweit des Dorfes El Eden. Die Architekten vom Büro MAPA planten sie als elementierte Stahlkonstruktion mit verspiegelten Glasfronten, die maximale Aussichten erlauben. So wird die eindrucksvolle Weite zum wesentlichen Teil des Wohnraums. Dank der Verspiegelung fügen sich die fein konturierten, länglichen Baukörper zudem recht unauffällig in die Umgebung.
Gallerie
Zu der 250 Hektar großen Anlage des Sacromonte Landscape Hotel gehören außerdem ein Restaurant, eine Kapelle und ein Weingut mit Terrasse für die Weinverkostung. Weil den Planern Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen ist, wählten sie vorrangig lokale Materialien für Fassaden und Innenräume. Die Dächer sind begrünt, eine Low-E-Verglasung minimiert die Wärmeverluste der durch erneuerbare Energien geheizten und mit Quellwasser versorgten Apartments. Das Wasser wird wiederaufbereitet.
Die Wohnmodule stehen auf einer Basis aus lokalem Naturstein, der als Bruchsteinmauerwerk befestigt eine geschwungene Terrasse mit kreisförmigem Pool ausbildet. Das geräumige Wohn-, Schlaf- und Esszimmer ist seitlich und rückwärtig von schmalen Nebenräumen gerahmt, die als thermische Pufferzone dienen. An den Schmalseiten sind es Loggien mit Schiebetüren, die den Wohnraum bei Bedarf erweitern – eine dient als Eingang. Nach außen hin bilden verschiebbare Metallrahmen mit dunklen, vertikalen Holzlamellen als Sicht- und Sonnenschutz den Abschluss. An der Rückwand reihen sich das Bad, eine Leseecke, ein Kamin sowie eine winzige Küche aneinander.
Schiefer
Die Erdverbundenheit der in der
Metropolregion Montevideo binnen zehn Tagen vorgefertigten
Wohnboxen (Abb. 23, 24) entsteht durch den äußeren Natursteinsockel
ebenso wie durch einen dunklen Schieferboden im Wohnraum. Schiefer wird
in verschiedenen Regionen Südamerikas – insbesondere Brasilien –
abgebaut und gern als repräsentativer und belastbarer Bodenbelag
eingesetzt. Der Naturstein wirkt als träger thermischer Speicher:
Am Tag nimmt er die Sonnenwärme auf und gibt sie zeitverzögert
wieder ab. Durch die Abkühlung in der Nacht ist er auch an heißen
Tagen angenehm zu begehen.
Verwendet wurde Ardosia, so die Bezeichnung des Schiefers, aus
lokalen Steinbrüchen. Die Platten im Format 30 x 60 Zentimeter sind
im Rechteckverband mit halbem Versatz verlegt. Befestigt sind sie
auf Zementplatten über einer Unterkonstruktion aus Stahl, die
zugleich Platz für Installationen und Wärmedämmung bietet.
-us
Bautafel
Architekten: MAPA Arquitectos, Montevideo
Projektbeteiligte: MTA Ingenieria, Montevideo (Montage und Installation); Lagomarsino & Asoc., Punta del Este (Ingenieursleistungen)
Bauherren: MAPA, Montevideo
Fertigstellung: 2017
Standort: El Eden, Maldonado, Uruguay
Bildnachweis: Leonardo Finotti, São Paulo
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