Schiefer im Windsogtest
Jedes Jahr nehmen die Kräfte und die Anzahl von Stürmen zu. Versicherungen erhöhen zum Ausgleich der Schadensummen die Beiträge und den Bauherren werden erhöhte Auflagen gemacht, die das Dach samt Eindeckung sicherer gegen Sturmschäden machen sollen als bisher. Mit Schiefer gedeckte Dächer gelten in diesem Zusammenhang als besonders widerstandsfähig. Eine Untersuchung des Windsogverhaltens einer Altdeutschen Deckung ergab für Gebäude über 100 Meter – unter Berücksichtigung der zweifachen Druckbeiwerte im Randbereich und der 1,3-fachen Sicherheit – eine Flächenbelastung von 3.380 N/m². (Versuchsaufbau: An jedem Schiefer des Prüffeldes sind im Schwerpunkt der sichtbaren Fläche spezielle Anker aufgeklebt. Über Zugseile wird der berechnete Windsog in die Schieferplatten eingeleitet.)
Gallerie
Eine Altdeutsche Deckung der Sortierung 1/16 hält mit Drillsklent-Schieferschrauben rund 4.000 N/m² und mit konisch geschmiedeten Schiefernägeln 4.600 N/m². Wählt man kleinere Schiefer, z.B. die Sortierungen 1/32 oder gar 1/64 liegen die Werte für Schiefer noch günstiger. Die kleineren Schiefer fordern zwangsläufig auch ein Mehr an Befestigungsmitteln und erhöhen damit nochmals die Stabilität und Sicherheit der Deckung. Über Jahrhunderte hat sich die Sturmfestigkeit von Schieferdeckungen an Turmbauten bewährt. Die Prüfungen bestätigen somit die gemachten Erfahrungen.
Grundsätzlich gilt: Wenn der Windsog das Eigengewicht der
Dachdeckung überschreitet, sind bei allen Dachdeckungsarten
Zusatzmaßnahmen erforderlich. Ebenso ist bei Dachneigungen von mehr
als 65° jeder Ziegel oder Dachstein zu
befestigen.
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