Niederspannungsnetz
Unter Niederspannung versteht man in der Gebäudetechnik gebräuchliche Wechselspannungen bis 1.000 Volt und Gleichspannungen bis 1.500 Volt, die überwiegend zur Versorgung von elektrischen Betriebsmitteln und Kleinverbrauchern in Wohngebieten und kleinen Gewerbebetrieben verwendet werden. Dafür gilt die sogenannte Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014.
Demzufolge werden Stromnetze, die Niederspannung übertragen, als Niederspannungsnetze bezeichnet. Das sind Ortsnetze oder Verteilungsnetze, die meist als Vierleitersysteme aufgebaut sind, damit einphasige Verbraucher angeschlossen werden können. Sie werden üblicherweise mit einer Netzspannung von 230 V (einphasig) oder 400 V (dreiphasig) bis 1000 V betrieben.
Je nach den örtlichen Gegebenheiten werden Niederspannungsnetze unterschiedlich aufgebaut. Man unterscheidet:
- Strahlennetze: Die Leitungen werden strahlenförmig von der Transformatorenstation zu den einzelnen Häusern geführt, vorrangig in gering besiedelten Wohngebieten.
- Ringnetze: Die Leitungen zu den Gebäuden können miteinander verbunden werden, um einen Ring zu bilden. Damit wird es bei Störungen möglich, den Strom an verschiedenen Stellen einzuspeisen.
- Maschennetze: Bei einer maschenförmigen Struktur von Verbindungen, kann der Strom auf verschiedenen Wegen eingespeist werden. Damit wird eine größere Redundanz erzielt, sodass Ausfälle, z. B. der Trafostation, nicht gleich zum Stromausfall im gesamten Netz führen. Außerdem sind bei dieser Netzform meist auch die Spannungsabfälle und damit die Energieverluste geringer.
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