Naturfarben
Als Naturfarben werden im Allgemeinen aus der Natur stammende
Farben, also natürliche Farbstoffe bezeichnet. Im Baubereich gelten
als Naturfarben Anstrichmittel, die aus natürlichen
Basismaterialien unter ökologischen Kriterien produziert werden
bzw. den Prinzipien der sogenannten sanften Chemie entsprechen,
wobei die Basismaterialien vorwiegend pflanzlicher und
mineralischer Herkunft sind. Natürliche Rohstoffe werden in
Anstrichmitteln vor allem aufgrund ihrer Kohlendioxid-Neutralität,
der nachhaltigen Herstellung, zur Substitution petrochemischer
Produkte und zur Schonung der Ressourcen verwendet. Die gute
Umweltverträglichkeit spricht für den Einsatz von Naturfarben in
Wohnräumen.
Als Rohstoffe dienen Stoffe auf pflanzlicher Basis wie Naturharze,
Öle, Schleimstoffe, Quellstoffe, Fasern und mineralische Pigmente.
Es werden teilweise aber auch Titanoxid oder Borate eingesetzt. Als
Lösemittel kommen Zitrusschalenöl, Lein- oder Rizinusöl zum
Einsatz, als Bindemittel vor allem Harze und Schellack. Auch
Zutaten tierischer Herkunft finden Verwendung, dazu gehören Kasein
Bienenwachs und Cochenille. Produktionsprozesse für die Herstellung
von Naturfarben sind die wässrige Extraktion, die Destillation
sowie das Mischen und Rühren. Bei der Verarbeitung wird in der
Regel auf aggressive Chemikalien verzichtet.
Der Begriff Naturfarbe ist rechtlich nicht festgelegt. Wie bei
allen Bauprodukten gibt es auch hier qualitative Unterschiede.
Deshalb sollte man auf eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe
achten, besonders im Hinblick auf allergieauslösende
Inhaltsstoffe.