Holzschutz im Dach

Umgang mit alter Bausubstanz

Bei einer Dachsanierung treten häufig Probleme im Umgang mit alten chemischen Holzschutzmitteln auf. Diese wurden oft zu der Zeit ihrer Verwendung als unschädlich eingestuft, sind meist von Laien nicht fachgerecht aufgebracht worden und können darüber hinaus auch noch nach Jahren giftige chemische Gase abgeben. Ein Vorgang, der mit dem Begriff "ausgasen" umschrieben wird.

Da immer mehr alte, ungenutzte Bodenräume ausgebaut werden um neuen Wohnraum zuschaffen, steigt die Gefahr einer unmittelbaren Kontaktaufnahme mit diesen gefährlichen Stoffen. Die Sanierung behandelter Dachstühle kann dementsprechend sehr aufwändig und teuer werden.

Arten
Die gefährlichsten Varianten des heute nicht mehr erlaubten Holzschutzes sind:

  • DDT (Abk. für Dichlordiphenyltrichlorethan) gilt z. B. als gefährlicher und in Tierversuchen krebserzeugender Stoff, der vor allem auf dem Gebiet der ehemaligen DDR großzügig eingesetzt wurde. Auf Menschen wirkt dieses Mittel als Nervengift.

  • Lindan gilt ebenfalls als giftiges Mittel, das auch noch lange nach dem Kontakt erhebliche Beschwerden hervorrufen kann.

  • PCP (Pentachlorphenol) gilt als Leber und Nieren zerstörendes Gift, es wurde 1996 verboten.
Ein Gemisch der verschiedenen Mittel kann die gefährliche Wirkung auf den Menschen potenzieren.

Gefahrenbegrenzung
Eine Möglichkeit zur Gefahrenbegrenzung ist die Abschottung. Für den Fall, dass als Modernisierungsmaßnahme in einem alten Dachstuhl der Einbau einer energetisch sinnvollen Luftdichtschicht erfolgen soll, würde bei der Verwendung geeigneter Dampfbremsen - gleichzeitig und ohne hohe Mehrkosten - ein Ausgasen der Gifte in den Innenraum verhindert. So eignet sich beispielsweise die Klimamembran auf Polyamidbasis "Vario KM". Durch die atmungsaktive und aromadichte Folie kann Feuchtigkeit auch nach innen austrocknen. Zudem schützt sie vor Ausgasung von Holzschutzmitteln wie PCP oder Lindan.

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