Pilze im Holzbau
„Pilze können die Rohdichte und damit die Festigkeit und Steifigkeit und/oder das Aussehen des Holzes nachteilig beeinträchtigen.“ DIN 68800-1 Holzschutz - Teil 1: Allgemeines
Gallerie
Durch Pilze verursachte Holzbläue (auch Bläueschäden oder
Bläuebefall genannt), ist ein Oberflächenphänomen, das - wie der
Name bereits sagt - zu einer blau- gelegentlich auch gräulichen
Verfärbung von Holz führt. Auf die Festigkeit des Holzes hat diese
Veränderung, ebenso wie die durch UV-Strahlung eintretende
Vergrauung, keinen Einfluss.
Die Schimmelpilze dringen nur wenige Millimeter in das Holz ein und
schädigen es ebenfalls nicht, sie sind aber ein eindeutiger
Indikator für eine Holzfeuchte über 20%. Bleibt längere Zeit eine
höhere Holzfeuchte bestehen, können sich zerstörende Bauholzpilze
bilden. Deren Wachstum wird durch eine Holzfeuchtigkeit von 35-60%
beschleunigt. Die Pilze können sich sowohl von der Zellulose als
auch vom Lignin ernähren. Durch den Abbau der Stoffe verliert das
Holz seine Festigkeit und es kommt zu Weißfäule (zersetzt
Lignin), Rotfäule, Weißstreifigkeit oder zur
Honigwabenfäule und anschließend zur Braunfäule
(zersetzt Zellulose).
Bei Pilzbefall sind die betroffenen Stellen großzügig
herauszuschneiden. Bei Nassfäulepilzen sollte mindestens 30 cm über
den sichtbaren Befall hinaus gegangen werden, bei Echtem
Hausschwamm und damit verwandten Arten mindestens 1,00 m in
Holzlängsrichtung. Der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans)
ist als holzzerstörender Pilz zusammen mit dem Braunen
Kellerschwamm (Coniophora puteana) der Hauptverursacher für
Schäden durch Schwammbefall in Gebäuden. Wird ein Pilzbefall
festgestellt, muss noch die Frage geklärt werden, ob dieser
aktiv, nicht aktiv oder abgestorben ist. Eine
fundierte Aussage darüber ist nur im Labor nachzuweisen.
Merkmale für Pilzbefall:
- Fruchtkörper
- Myzel (Wurzelgeflecht des Pilzes)
- Würfelbruch (Destruktionsfäule)
- Stark verminderte Stichfestigkeit
- Hohlklang beim Abklopfen
- Befall durch Faulholzinsekten