Gerillte Keramikfassade für Weingut
Von Tonkrügen inspirierte Keramikplatten
Um ihren Gästen neben dem Geschmackserlebnis auch ein außergewöhnliches Raumerlebnis zu bieten, hat die Winzerfamilie Lozano das Madrider Architekturstudio Morph mit dem Entwurf einer neuen Bodega am Firmensitz in Villarrobledo beauftragt. Der Neubau, der Verkostung, Shop und Schaulager beherbergt und die bestehenden Verwaltungs- und Industriegebäude ergänzt, ist inspiriert von traditionellen Tonkrügen zur Weinreifung, deren fingerbreite Rillen in eine gerillte Keramikfassade des Herstellers Moeding übersetzt sind.
Gallerie
Das dreigeschossige und – abgesehen von einem verglasten, zurückversetzten Eingangsbereich – weitgehend fensterlose Gebäude mit amorphem Grundriss und geschwungenen Fassaden erinnert mit seiner hellen, terrakottafarbenen Keramikhülle an die Böden des Weinbaugebietes, auf dem bekannte Rebsorten wie Tempranillo, Garnacha, Merlot oder Cabernet Sauvignon wachsen. Damit fügt sich der Baukörper harmonisch in die Umgebung ein und ist zugleich eine Landmarke.
Die Keramikplatten wurden von dem niederbayerischen Unternehmen in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen entwickelt und als vorgehängte hinterlüftete Fassade umgesetzt. Die horizontalen Rillen der Elemente nehmen den Schwung der konkaven und konvexen Krümmungen der Außenwände auf. Die eingesetzten Platten sind bis zu 1,5 Meter lang und wurden individuell nach einem vom Hersteller entwickelten Produktionsverfahren gefertigt. Jede Platte hat bis zu vier Rillen, die aus der Ferne nicht von den Horizontalfugen zwischen den Elementen zu unterscheiden sind. Bei jeder vierten Platte ist ein Mundstück von doppelter Rillenbreite ausgebildet, sodass sich der Eindruck einer „Schichtung“ der Fassadenflächen ergibt. Insgesamt bedeckt die Keramikhaut eine Fläche von 2.000 Quadratmetern.