Reproduktion historischer Bodenplatten im Landesmuseum Zürich
Neue Fliesen nach altem Vorbild
Historische Fliesenböden beeindrucken oftmals durch ihre
intensive Farbigkeit und fantasievollen Muster. Doch nach
Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten sind Glasuren oft abgerieben
oder der keramische Boden weist Risse und Fehlstellen auf. Da man
die Fliesen nicht mehr nachkaufen kann, kommt also
bei der Instandsetzung nur eine Sonderanfertigung nach Vorlage der
Originale in Betracht. Die Schweizer Manufaktur Ganz Baukeramik hat
sich auf die behutsame Restaurierung historischer Fliesenböden
spezialisiert.
Gallerie
Dank ihrer Arbeit erstrahlt unter anderem der smaragdgrüne
Fliesenboden mit abstraktem Blumenmuster im Raum „Schloss Arbon“ im
Landesmuseum Zürich wieder in altem Glanz. Erbaut wurde das
Ausstellungshaus 1898 unter der Leitung des Architekten Gustav
Gull, eines Schülers von Gottfried Semper. Gull bediente sich für
seinen Entwurf verschiedener historisierender Elemente aus dem
Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit. Die alten Fliesen im
Westflügel wiesen starke Abnutzungsspuren auf. Für die Reproduktion
der schadhaften Keramikteile tüftelten die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Unternehmens in den hauseigenen Werkstätten nach
der idealen Rezeptur für den Scherben und die Glasur.
Die sechseckigen Replikate mit einem Durchmesser von 17,8 Zentimetern entstanden dabei nach einem ähnlichen Verfahren wie ihre Vorbilder, allerdings gemäß den heutigen Anforderungen an Rutschfestigkeit und Reinigung eines Museumbetriebes. Insgesamt wurden die neuen Fliesen auf 84 Quadratmetern verlegt.