Instandsetzung des historischen Klinkerbodens
Originalgetreue Nachbildung im Gemeindezentrum Luzern
Bei der Instandsetzung historischer Fliesenböden kommt in der Regel nur eine Sonderanfertigung nach Vorlage der Originale in Betracht. Darauf hat sich die Schweizer Manufaktur Ganz Baukeramik spezialisiert. Dank der behutsamen Arbeit aller Mitwirkenden, wurden so beispielsweise die neunzig Quadratmeter Klinkerboden im 1935 errichteten Gemeindezentrum Luzern rekonstruiert.
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Klinkerböden zeichnen sich durch ihre spezielle Farbigkeit und Textur sowie ihrer physikalischen Eigenschaften aus. Sie werden aus Schamotten, Feldspäten und verschiedenen Tonmineralen gefertigt und bei hohen Temperaturen gebrannt. Dadurch nehmen sie kein Wasser auf und sind frostbeständig. Da sie zudem sehr robust sind, findet man sie auch heute noch in Hauseingangsbereichen, öffentlichen Bauten und Foyers. Der ursprünglich vorhandene Klinkerboden des Gemeindezentrums war allerdings in der Vergangenheit mit in der Farbe und der Oberfläche stark von den Originalen abweichenden Platten saniert worden. Um die Farben und Schattierungen der 19 x 9 cm großen Fliesen originalgetreu nachzubilden, sind aufgrund der veränderten Rohstoffe zahlreiche, aufwendige Versuchsreihen notwendig gewesen.
Wie die Originale wurden die Klinkerfliesen im RAM-Pressverfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren wird plastischer, ungebrannter Ton in eine Form gefüllt und mittels starker, hydraulischer Pressen in die gewünschte Form gepresst. Es wurden fünf verschiedenfarbige Tone verwendet, auf die wiederum diverse farbige Engoben aufgetragen wurden, um die einstige Farbenvielfalt des Bodens wiederherzustellen. Durch unterschiedliche Temperaturzonen im Brennofen konnten zudem noch weitere Schattierungen erzielt werden.