Portal, Pforte, Portikus
Eingänge als Gesicht des Hauses
Die Begriffe Pforte, Portal und Portikus leiten sich vom lateinischen Wort porta ab, übersetzt Tür, Haupttor, Zugang, Eingang. Eine Eingangstür ist eine der augenfälligsten Türen eines Gebäudes, bildlich Teil des Antlitzes eines Hauses, charakteristisch und repräsentativ. Eine Eingangstür wird deshalb meist besonders betont, indem sie ergänzt wird mit weiteren architektonischen Elementen wie zum Beispiel einem Vordach und Treppenstufen, sowie auch funktionalen Hinweisen wie Hausnummern, Beschriftung, Klingeltableau und Briefkasten. Eine Eingangstür kann auch besonders gehütet, kontrolliert, geöffnet und geschlossen werden, nämlich durch einen Pförtner, der z. B. in einer Pförtnerloge eine Pforte bewacht.
Gallerie
Portal
Ein bewährtes stilistisches Mittel zur Betonung ist eine visuelle Vergrößerung, also eine symbolische Überhöhung. Bei Eingangstüren erfolgt dies über die Laibung, die architektonisch und bildhauerisch zu einem größeren Eingangsrahmen aufgewertet wird. Als Portal können dann noch weitere Attribute hinzugefügt werden wie z.B. ein schmückender Tympanon, eine Ädikula mit Reliefs und Figuren als ganzen Erzählungen, sowie seitliche Pilaster und Säulen. Eine einfache aber wirksame Vergrößerung sind auch zwei symmetrisch angeordnete Pflanzenkübel.
Portikus
Diese Inszenierung kann noch weiter gesteigert werden, in dem das Portal zu einem eigenständigen Gebäudeteil wird, beispielsweise zu einem Portikus, historisch einer überdachten Vorhalle, oder einem Altan, einem balkonartigen Vorbau. In das Spiel von Dimensionierung und Proportionierung kann auch die ganze Fassade einbezogen werden, um eine Eingangstür zu betonen, z. B. mit einem Risalit, abgeleitet vom italienischen Wort risalto, Hervorhebung, Vorsprung. Ein Mittel- oder Eingangsrisalit ist eine gebäudehohe Ausbuchtung in der Mittelachse eines Gebäudes und kann mehrere Meter hervorragen. Ein Mittelrisalit wiederum kann durch eine seitliche Rahmung mit zwei Eckrisaliten nochmals potenziert werden. Ein beeindruckender Risalit, der nahezu täglich in den Nachrichten gezeigt wird, ist der Mittelrisalit des Weissen Hauses in Washington, als North Portico die protokollarische Eingangstür mitsamt Vorfahrt.
Eine weitere Methode zur Aufwertung einer Tür besteht darin, sie
wortwörtlich physisch anzuheben, also höherzusetzen. Sie wird dann
über Treppenstufen erreicht, die wiederum je nach Anzahl und Breite
eine Freitreppe – also eine außenliegende Treppe - bilden
können, über die der Gast emporschreitet und der Hausherr
hinabblickt – je nach Zeremonie. Eine der berühmtesten
Freitreppen der Welt ist die Spanische Treppe in Rom, die
mit 136 Stufen zum Eingangsportal der Kirche Santissima Trinita
dei Monti führt.
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