Prototyp für einen Sonnenschutz mit rotierenden Scheiben
Rotating Sun Screen
Basierend auf dem Phänomen, dass man durch die rotierenden Flügelblätter eines Ventilators blicken kann, ist das Konzept für den Prototyp eines neuen Sonnenschutzsystems entstanden. Die TU Delft hat unter der Leitung von Marcel Bilow und Leonie van Ginkel im Rahmen einer Forschungsreihe festgestellt, dass sich das beschriebene Phänomen zum Schutz gegen Sonneneinstrahlung nutzen lässt: Wenn eine Scheibe beispielsweise mit 50% Deckung bedruckt ist, lassen sich sowohl im Stillstand als auch im rotierenden Zustand nur 50% Solarstrahlung im Testraum messen. Für das Auge erscheint die Scheibe während der Rotation allerdings fast transparent.
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Als Ansatz für ein autonomes Produkt kann die Grundfläche, in welche die Rotoren eingesetzt werden, aus Photovoltaikelementen (PV) gefertigt werden. Die Nutzung des erzeugten Solarstromes als Gleichspannung lässt sich dann direkt für die eingesetzten Motoren nutzen. Eine Zwischenspeicherung in Akkumulatoren würde die Nutzungsdauer verlängern. Als Weiterentwicklung des Wirkungsprinzips kann auf die erste Scheibe eine zweite gesetzt werden, die durch gegenläufige Drehung eine Verschattung von 50% bis 100% ermöglicht. Das System wird dabei über einen Fliehkraftmechanismus durch die Drehzahl der Motorwelle angetrieben und ist dadurch mit einem angeschlossenen Regler über nur zwei Anschlusskabel stufenlos steuerbar.
Das als RSS - Rotating Sun Screen betitelte Produkt wird bestehende Sonnenschutzsysteme nicht ersetzen. Es lässt sich jedoch in Fassadenflächen integrieren, in denen es ohne Einbußen der Verschattungsqualität transparent geschaltet werden kann. Die Tatsache, dass das System Energie benötigt, ist als Nachteil zu werten. Der Energieverbrauch ist jedoch gering und das System trotzdem effizient, wenn es mit Sonnenenergie betrieben wird.
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