Energieerzeugende Betonfassade
Hochleistungsbeton mit Photovoltaikfolien
Solarenergie aus Betonfassaden – das könnte bald schon Realität sein in der Bauwirtschaft. Der Baustoffhersteller Lafarge Holcim und die 2006 aus der TU Dresden und der Universität Ulm aus gegründete Firma Heliatek haben eine energieerzeugende Fassadenverkleidung aus Betonträgern und einer leichten Solarfolie entwickelt. Bei dieser Technologie sollen vorgefertigte Beton-Paneele mit dem eingebauten Solarenergiesystem direkt auf die Baustelle geliefert werden. Ziel ist eine zuverlässige, dezentrale und kohlenstofffreie Energieproduktion.
Gallerie
Nach Angaben von Lafarge Holcim könnte das System mehr als doppelt so viel Energie erzeugen wie herkömmliche Solardachanlagen. Bei einem zehnstöckigen Gebäude, dessen Fassade zu 60 Prozent mit dem Film überzogen ist, sollen etwa 30 Prozent des jährlichen Energiebedarfs gedeckt werden können. Der verwendete Hochleistungsbeton Ductal ist besonders druckfest und formbar; bislang kommt er vor allem bei ausgefallenen Architekturprojekten und beispielsweise Brücken zum Einsatz.
Die von Heliatek entwickelte oganische Photovoltaikfolie (OPV)
Heliafilm zeichnet sich durch ihr geringes Gewicht aus und
basiert auf nanoskaligen Kohlenstoffmolekülen. Ein Quadratmeter
Folie soll etwa ein Kilogramm wiegen und lediglich ein Gramm
organisches Material für die Produktion benötigen. Noch dazu soll
der CO2-Fußabruck der Folie fünf mal kleiner sein als
der von kristallinen Photovoltaikprodukten. Für die Herstellung ist
eine Prozesstemperatur von lediglich 120 Grad Celsius nötig. Nach
Tests in einem Pilotprojekt 2018 im Forschungszentrum des
Herstellers in Lyon ist die Markteinführung für 2019
geplant.
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