Störungs- und Gefahrenmelder
Melderarten zur Signalisierung technischer Störungen im Gebäude
Um auftretende technische Störungen im Gebäude frühzeitig zu erkennen, können eine Reihe von Störungs- und Gefahrenmelder eingesetzt werden, die beim Überschreiten bestimmter Grenzwerte oder bei Bewegung alarmieren und entsprechende Maßnahmen auslösen. Diese Signal- oder Alarmgeber sind oftmals mit der Einbruch- und Gefahrenmeldeanlage und/oder mit einem BUS-System zusammengeschaltet und reagieren etwa mit einem optischen oder akustischen Alarm, automatischen Benachrichtigungen, Alarmerweiterungen oder der Abschaltung bzw. Drosselung von Anlagen.
Gallerie
Glasbruchmelder
Glasbruchmelder helfen dabei, Einbrüche zu verhindern, die oft mit einer Beschädigung eines Fensters und anschließendem Betätigen des Fenstergriffs einhergehen. Auf die Scheibe geklebte akustische Glasbruchmelder erkennen die bei Glasbruch entstehenden typischen Ultraschallfrequenzen und leiten die daraus abgeleiteten Signale an die Alarmzentrale weiter. Außerdem gibt es aktive Glasbruchmelder, die aus einem im selben Gehäuse untergebrachten Sender und Empfänger bestehen. Wird das Glas beschädigt, verändern sich Übertragungsbedingungen zwischen Sender und Empfänger, die einen Alarm auslösen.
Präsenz- und Bewegungsmelder
Diese Melder Signalisieren in ihrem jeweiligen Erfassungsbereich die Anwesenheit bzw. Bewegungen von Personen. Mit den Signalen dieser Geräte können Beleuchtungsanlagen und Alarmsirenen eingeschaltet, aber z. B. auch Heizungs- und Belüftungsanlagen energiesparend und komfortabel gesteuert werden, oftmals über Bussysteme.
Thermomelder (Flammen- und Hitzemelder)
Thermomelder, auch Hitzemelder genannt, werden eingesetzt, wenn Rauchmelder Fehlalarme verursachen könnten, z. B. durch Wasserdampf in Küchen und Baderäumen oder in staubiger Umgebung. Hitzemelder signalisieren, wenn sich die Temperatur im Raum erhöht. Dabei wird zwischen Differenzmeldern und Festwertmeldern unterschieden. Differenzmelder lösen aus, wenn eine bestimmte Temperaturdifferenz erreicht wird, beispielsweise ein Temperaturanstieg um 50 Grad. Bei den Festwertmeldern wird ein Schwellwert programmiert, wie eine Temperatur von 60 °C, bei der ein Alarm ausgelöst wird.
Temperaturwächter
Signalisieren, wenn am Einbauort eine bestimmte voreinstellbare Temperatur über- oder unterschritten wird. Damit kann beispielsweise das Entstehen von Bränden, aber auch das Einfrieren wasserführender Leitungen verhindert werden.
Gaswarnmelder
Gaswarnmelder warnen vor dem Austreten explosiver Gase bei defekten Anlagen zum Heizen oder Kochen mit Erdgas. Die Geräte reagieren auf erhöhte Konzentrationen des im Gasgemisch enthaltenen hochentzündlichen Methans. Neben der Signalisierung ist mit entsprechenden Aktoren auch ein automatisches Abschalten der Gaszufuhr möglich.
Kohlendioxid- Warnmelder (CO2-Melder)
In Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, z. B. in Klassenzimmern und Versammlungsräumen, können hohe Kohlendioxid-Konzentrationen Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen oder sogar Schwindel und Atemnot verursachen. Umgangssprachlich als „schlechte“ oder „verbrauchte“ Luft bezeichnete Atemluft deutet auf einen hohen Kohlenstoffdioxidgehalt und einen niedrigen Sauerstoffanteil hin. Daher gilt der CO2-Wert als wichtiger Indikator für die Qualität der Raumluft.
CO2-Melder erfassen die Luftqualität im Raum, indem sie den Kohlenstoffdioxidgehalt in der Raumluft messen und das Überschreiten eines definierten Grenzwertes signalisieren. Viele Geräte können nicht nur warnen, sondern auf Basis der erzeugten Warnsignale gleich die Lüftungsanlage einschalten oder entsprechend ausgestattete Fenster automatisch öffnen.
Kohlenmonoxid-Warnmelder (CO-Melder)
Lebensgefährlich ist Kohlenmonoxid (CO) in der Atemluft, weil der Mensch das geruchlose giftige Gas mit seinen Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann. CO kann schon nach kurzer Zeit zu Nervenschäden und zum Tode führen.
Kohlenmonoxid entsteht durch unvollständige Verbrennung und kann in jeder Feuerstätte mit kohlenstoffhaltigen Brennstoffen auftreten, also in Gas-, Öl-, Kohlen- oder Pelletheizungen, in Kaminen oder in Kohleöfen und auch in Gasherden oder Gasboilern. Das giftige Gas bildet sich beispielsweise dann, wenn bei einem Kamin der Verbrennungsvorgang wegen ungenügender Sauerstoffzufuhr nicht richtig funktioniert. Tückisch ist auch, dass das Atemgift durch Wände oder Decken diffundiert, sodass z. B. eine defekte Gastherme die Bewohner eines ganzen Mehrfamilienhauses gefährden kann.
Schutz gegen diese Gefährdung bietet die Installation eines Kohlenmonoxid-Warnmelders (CO-Melder). Über elektrochemische Sensoren überwacht ein solches Gerät den Gehalt an Kohlenmonoxid in der Raumluft und gibt, sobald die CO-Konzentration einen bestimmten Schwellwert überschreitet, einen akustischen und optischen Alarm.
Herdwächter
Ausgangspunkt vieler Wohnungsbrände ist der Küchenherd. Auf der eingeschalteten Herdplatte vergessene Kochtöpfe können rasch überhitzen und einen Brand verursachen. Um solche Herdbrände zu verhindern, die sich oft zum Küchen- und zum Wohnungsbrand entwickeln, wurden Herdwächter entwickelt. Dafür wird über dem Kochfeld oder direkt unter der Dunstabzugshaube eine flache Sensoreinheit montiert. Der Infrarot- und Thermosensor überwacht in erster Linie die Temperatur. Hochwertige Geräte kontrollieren auch den Stromverbrauch, die Zeit und Bewegungen über der Kochsituation. Bei Abweichungen, z. B. bei einem plötzlichen Temperaturanstieg durch eine überhitzte Pfanne, ertönt ein durchdringend lauter Alarmton. Gleichzeitig schickt der Sensor ein Funksignal an die Steuereinheit, mit dem eine Unterbrechung der Stromzufuhr und damit das Abschalten des Kochfeldes bewirkt wird.
Wassermelder
Wassermelder, die oft auch als Leckagesensor bezeichnet werden, signalisieren austretendes Wasser, z. B. in der Küche, im Bad oder im Keller. Die Geräte erkennen Wassereinbrüche durch übergelaufene Badewannen, geplatzte Wasserschläuche an Wasch- oder Spülmaschinen oder gar Rohrbrüche, bevor diese kostspieligen Schäden verursachen können.
Zur frühzeitigen Erkennung werden Wassermelder am Boden der Küche unter der Küchenzeile, im Badezimmer unter der Wanne oder im Keller unter dem Heizungskessel montiert. Sobald die Kontaktpunkte des Gerätes mit Wasser in Berührung kommen, schlägt der Melder Alarm und sperrt die Wasserzufuhr. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch Betauungssensoren, die Kondenswasserbildung an Klimaanlagen und Kühlmittelleitungen erkennen.
Zum Vermeiden von Wasserschäden gibt es Maximumwächter, die zur Signalisierung von steigendem Wasser dienen. Die Signale werden sowohl zur Alarmierung als auch zum direkten Ansteuern von Pumpen genutzt.
Windwächter
Windwächter erzeugen ein Signal, wenn die Windstärke am Gebäude einen bestimmten, voreinstellbaren Wert überschreitet. Die Signale des Windwächters werden verwendet, um automatisches Schließen von Fenstern, Einziehen von Markisen, Einfahren von Jalousien usw. zu veranlassen und damit Sturmschäden vorzubeugen.
Wetterstationen
Auf dem Dach montierte Wetterstationen sind komplexe Geräte, die mehrere Funktionen vereinen. Je nach Ausführung können sie neben der Windgeschwindigkeit und Temperatur auch weitere meteorologische Daten wie Niederschlag, Luftdruck, die Stärke und Richtung der Sonneneinstrahlung (Helligkeit, Dämmerung) und vieles mehr messen und entsprechende Signale generieren, mit denen direkt oder über eine übergeordnete Steuerung (z. B. über ein Bussystem) beispielsweise Heizungs-, Lüftungs- und Jalousieanlagen gesteuert werden können.
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