Renovierung und Umbau eines Häuserblocks in Ljubljana/SLO
Weiße Bäder in barocken Baudenkmälern
Zwischen den Steiner Alpen und dem Karstgebirge, im so genannten Laibacher Becken, liegt die slowenische Hauptstadt Ljubljana. Ihre barocke Altstadt ist gut erhalten und steht wie zahlreiche weitere sehenswerte Bauwerke unter Denkmalschutz. Direkt neben dem Rathaus und gegenüber vom so genannten Robba-Springbrunnen (1751 geschaffen durch Francesco Robba) befindet sich ein renovierter Häuserblock aus der Barockzeit. Ursprünglich bestand das Ensemble aus drei separaten Häusern, die sich um einen Innenhof gruppierten.
Gallerie
Ziel der Bauaufgabe war es, die Häuser zu einer Einheit mit 12 Apartments umzubauen. Der Eigentümer beauftragte die ortsansässigen Ofis Architekten mit dem Umbau und der Renovierung. Sie restaurierten und rekonstruierten die originale, barocke Fassade und nutzten einen der alten Eingänge sowie einen vorhandenen Treppenaufgang als gemeinschaftliches Erschließungssystem. Zusätzlich gibt es einen Aufzug. Der historische Dachstuhl aus Holz musste aus statischen Gründen durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt werden. Im Erdgeschoss befindet sich eine Buchhandlung, in den beiden Obergeschossen und zwei Dachgeschossen sind die Apartments untergebracht. Ein begrünter Innenhof befindet sich auf der Ebene des ersten Obergeschosses.
Der originale Innenhof wurde während der 1980er-Jahre umgebaut und als eine Art Service-Schacht genutzt, in dem sich u.a. die Klimaanlage befand. Die Architekten stellten den Hof wieder her, erweiterten und öffneten ihn, so dass er nun als Erschließungs- und Kommunikationszone für die Apartments dient. Der begrünte Patio und eine durchgehend verglaste Fassade sorgen für Tageslicht und Frischluft in den Fluren und Wohnungen, außerdem entstehen Sichtkontakte über alle Etagen. Bei der eindrucksvollen Ganzglas-Fassade handelt es sich um ein Pfosten-Riegel-System mit raumseitig sichtbaren Profilen, bei dem außen nur Glasflächen mit filigranen Schattenfugen sichtbar sind. Die Verglasung ist bedruckt mit einem silbrigen, spiegelnden Muster von unterschiedlicher Intensität, so dass die Scheiben transparent sind, der Einblick von außen aber erschwert und der Sonneneintrag verringert wird.
Bad und Sanitär
Im ersten und zweiten Obergeschoss sowie auf der ersten Dachgeschossebene befinden sich jeweils vier Apartments. Zu drei Dachgeschosswohnungen gehört eine weitere Ebene im zweiten Dachgeschoss. Die meisten Wohnungen sind zwischen 120 und 150 m² groß, die kleinste jedoch 85 m² und die größte 250 m² inklusiv Dachterrasse. Alle Apartments sind hell, offen und großzügig gestaltet. Die Grundrisse variieren und richten sich nach den Bedürfnissen der Bewohner. Die Ausstattung ist hochwertig und reduziert: Die Wände sind weiß verputzt, die Böden mit gebürstetem und geölten Eichenholzparkett versehen.
Die Anzahl und die Gestaltung der Bäder in den einzelnen Wohnungen ist ebenfalls unterschiedlich. Die meisten Apartments haben zwei Bäder: ein kleines mit WC und Waschtisch sowie ein größeres mit WC, Bidet, Waschtisch und Dusche oder Badewanne. Die reduzierte Gestaltung setzt sich in den Bädern fort. Die weißen Mosaikfliesen der Böden werden an den Wänden halbhoch fortgeführt, die teilweise gewölbten Decken sind weiß verputzt. Eine satinierte Glasscheibe trennt die Badezimmer vom Wohnbereich. Auch die Duschen sind in den meisten Bädern weiß gefliest, bodengleich und frei begehbar. In den kleinen Bädern haben die Duschen eine Duschtasse. Einige Bäder sind mit einer organisch geformten, freistehenden Badewanne ausgestattet, gefertigt aus Sanitäracryl. Die Armaturen an Waschtischen, Badewannen und Bidets werden über schlanke Einhebelmischer bedient. Die reduzierte, geradlinige Gestaltung der Armaturen unterstreicht das Gestaltungskonzept.
Alle Apartments lassen sich auf natürliche Weise querlüften und benötigen keine Klimaanlage. Die neuen Fenster sind dreifachverglast, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Die Beheizung der Wohnungen erfolgt über eine Zentralheizung.
Bautafel
Architekt: Ofis Architects, Ljubljana/SLO
Projektbeteiligte: Elea Ic, Ljubljana (Statik); Eurolux, Ljubljana (Elektroplanung); Hansgrohe, Schiltach (Armaturen Bad); Marazzi, Modena/I (Fliesen Bad); Kolpa, Metlika/SLO (Badewanne)
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2012
Standort: Ljubljana
Bildnachweis: Tomaz Gregoric, Jan Celeda
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