Wohnhaus in Klosterneuburg
Waschtisch und Badewanne aus Corian
Das auf einer Anhöhe gelegene Stift Klosterneuburg aus dem 12. Jahrhundert prägt nicht nur das Bild der niederösterreichischen Stadt, sondern ist auch namensgebend: Rund 13 km nördlich von Wien und unmittelbar an der Donau liegt Klosterneuburg.
Gallerie
Auf einem schmalen, rund 700 m² großen Hanggrundstück realisierte der Wiener Architekt Jürgen Radatz ein Wohnhaus für eine vierköpfige Familie. Das steile Baugrundstück bot eine schwierige Ausgangssituation für die Planung des Domizils mit einer Wohnfläche von rund 220 m². Der Architekt schuf zwei schmale, quaderförmige Baukörper, die dem Hangverlauf entsprechend gestaffelt sind. Sie sind um ein halbes Geschoss zueinander versetzt, die Innenräume demnach als Split-Level organisiert. Auf diese Weise ist eine gute Einbettung in die Landschaft gewährleistet und der Hangverlauf wird im Inneren des Gebäudes erfahrbar.
Das Haus ist als Massivbau aus Ziegeln mit Stahlbetondecken und Holz-Aluminium-Fenstern errichtet. Im Kontrast zur glatten, weißen Putzfassade stehen die grob strukturierten Umfassungsmauern des Grundstücks, hergestellt aus Sichtbeton mit sägerauer Schalung. Erschlossen wird das Grundstück an seinem unteren Ende von Westen. Ein schmaler Weg leitet die Besucher entlang einer halbhohen Mauer vorbei an Carport und höher gelegenem Garten bis zum verglasten Hauseingang an der Nordseite.
Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich mit Garderobe
und Gäste-WC, die Küche mit angrenzendem Essplatz sowie ein
großzügig gestalteter Wohnraum mit Terrasse und Zugang zum Garten.
Im nächsten Zwischengeschoss auf der Hangseite sind Haustechnik-
und Kelleräume untergebracht. Das Obergeschoss beherbergt ein
Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer, zwei Bäder und eine Galerie.
Eine weitere Ebene höher, an der Hangseite mit Ausblick zum Tal,
ist Platz für ein Arbeitszimmer.
Das Herzstück des Wohnbereichs bildet ein Kamin. Der extra große
Kaminsockel ist gefertigt aus feuerfestem Beton. Die Wände sind
weiß verputzt und teilweise auch farbig gestrichen – zum Beispiel
im Bereich des Kamins in einem warmen Braunton.
Küche, Bad und Sanitär
Wohnraum, Küche und Essbereich sind offen gestaltet. Dem
Hangverlauf folgend ist der Wohnbereich um zwei Stufen nach unten
versetzt. Im Zentrum der Küche steht eine Kochinsel mit aus
Edelstahl gefertigten Arbeitsflächen und einem Korpus aus weiß
lackiertem Holz. Der Boden ist durchgehend mit Eichenholzparkett
ausgestattet.
Elternbad, Ankleide und Schlafbereich bilden eine Einheit und gehen fließend ineinander über. Im Zentrum steht hier eine dünnwandige, organisch geformte Badewanne aus Corian. Neben der Wanne steht eine Armaturenstele. Gegenüberliegend befindet sich ein kompakter Doppelwaschtisch, ebenfalls aus Corian und wie aus einem Guss gefertigt. Die rechteckigen Becken haben ein eingearbeitetes Gefälle. In die Wand über dem Waschtisch ist ein großer Spiegelschrank integriert. Die großzügige Dusche ist ebenerdig ausgeführt. Während Schlaf- und Ankleidebereich mit Eichenholzparkett ausgestattet sind, kamen im Bad weiße Feinsteinzeugfliesen zum Einsatz. Das WC befindet sich in einem separaten Raum.
Das Haus wird mittels eines Gasbrennwertgerätes geheizt.
Zusätzlich sind Sonnenkollektoren auf dem Dach installiert, die für
die Warmwassererzeugung genutzt werden. Im Garten befindet sich ein
3 x 6 m großes Schwimmbecken. Es ist mit einer Schwimmbadfolie von
innen verkleidet. Für den Bodenbelag rund um den Pool sowie
sämtliche Terrassen am Haus kam unbehandeltes Lärchenholz zum
Einsatz.
Bautafel
Architekt: Jürgen Radatz, Wien
Projektbeteiligte: Gartenarchitekten Stalzer Lutz, Weidling (Gartengestaltung); Ing. Bauer Baugesellschaft, Knittelfeld (Statik); Johannes Haberl, Wien (Möbelplanung)
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2012
Standort: Klosterneuburg
Bildnachweis: Erich Hussmann/image industry, Brunn am Gebirge
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