Erweiterung eines Wohnhauses in Luxemburg
Wellnessbereich mit schillerndem Glasmosaik
Copper Fish nennen die Architekten ihre polygonale Erweiterung eines Wohnhauses in Luxemburg, denn der zweigeschossige Anbau mit Atelier und Wellnessbereich ist weitgehend umhüllt von Kupfer. Auf knappem Raum und über starkem Gefälle realisierten die Züricher Maud Cassaignau und Markus Jung von Xpace Architektur einen kompakten zweigeschossigen Baukörper aus Holz und Beton.
Gallerie
Erschlossen wird der Anbau mit einer Fläche von 86 m² über das bestehende Wohnhaus: Der Wellnessbereich liegt auf der Ebene des Erdgeschosses, der Zugang zum Atelier erfolgt über einen Kellerraum. Der Arbeitsbereich der Bildhauerin liegt nun im Gartengeschoss und ist teilweise im Gelände versenkt. Seitlich begrenzt wird er durch eine abgewinkelte Wand aus Sichtbeton, deren Höhe analog zum Gelände im Garten sanft ausläuft. Über eine raumhohe, verschiebbare Glasfassade lässt sich das Atelier nach außen erweitern. Eine gewisse Großzügigkeit erhält es zudem über einen dreiecksförmigen, zweigeschossigen Luftraum im Anschluss an den Gebäudebestand. Hier reflektiert eine innenliegende Kupferverkleidung das von Norden eindringende Tageslicht und führt es in den hinteren Bereich des Ateliers.
Das Obergeschoss ist als Leichtbau in Holz ausgeführt und vollständig mit Kupferbändern umwickelt. Diese Hülle aus Kupfer, die sich teilweise nach innen fortsetzt, verbindet die unterschiedlichen Bereiche des Anbaus und bewirkt eine sanft schimmernde und warme Atmosphäre.
Bad
Über Einbaumöbel für Garderobe und WC vollzieht sich der Übergang von Alt- und
Neubau zum Wellness- und Ruhebereich fließend. Die exponierte Lage
im auskragenden Obergeschoss ermöglicht einen schönen Blick in den
parkähnlichen Garten. Dieser eröffnet sich auch aus der breiten
Verglasung einer maßgefertigten, innen holzverkleideten
Saunakabine. Die Dusche ist frei begehbar, eine weit auskragende,
breite Tellerkopfbrause wird ergänzt durch eine schmale
Stabhandbrause. Das Tageslicht wird hier durch
Schlitze in der Kupferfassade gefiltert. Boden und Wände des
gesamten Wellnessbereichs sind mit einem hellen, perlmuttähnlich
schillernden Glasmosaik gefliest, das die Lichtspiele der
Kupferhülle fortführt und dem Raum Tiefe verleiht.
Alle Einbaumöbel sind Schreinerarbeiten in mattem Weiß, weiße
Einbaubecken sind bündig darin eingelassen. Eine Sitzbank und eine
Liege mit hellgrauer Polsterung orientieren sich zum Garten, der
über einen angewinkelten Spiegel auch in den Raum hinein projiziert
wird. Ein Sonnendeck als oberer Abschluss des Anbaus bietet
Aussicht in die umliegende Landschaft. -us
Bautafel
Architekten: Xpace Architektur, Maud Cassaignau, Markus Jung, Zürich
Projektbeteiligte: Reto Bonomo, Rüdlingen/CH (Tragwerksplaner); Prefalux, Junglinster/L (Bauunternehmer); Sauna Küng, Wädenswil/CH (Sauna); Hansgrohe, Schiltach (Duscharmaturen); Viega, Attendorn (Bodenablauf); Dornbracht, Iserlohn (Waschtischarmaturen); Alape, Goslar (Waschtische); Sicis, Ravenna/I (Glasmosaik)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2009
Standort: Luxemburg
Bildnachweis: Alexandre Kapellos, Zürich
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