Pflanzen für Fassadenbegrünungen
Die Sommerperioden in Mitteleuropa und an anderen Orten werden immer heißer. Besonders spürbar ist das in Innenstädten, wo, verglichen mit ländlichen Regionen, in der Regel noch höhere Temperaturen messbar sind. Versiegelte Flächen und Gebäudefassaden strahlen nämlich zusätzlich Hitze ab. Fassadenbegrünungen können dazu beitragen, mittels der adiabaten Kühlung (Verdunstungskühlung) die Wandtemperatur zu senken. Sie lässt sich durch diesen Effekt und durch die Verschattung um bis zu 25 °C reduzieren. Darüber hinaus ist das Blattwerk auch in der Lage Schall zu dämmen und bietet Insekten, Vögel und anderen Lebewesen Nahrung und Unterschlupf. Nicht zuletzt lassen sich die Pflanzen als gestalterisches Element einsetzen.
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Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl und ein gutes Gedeihen der Pflanzen ist der Standort – sowohl des Gebäudes als auch der Begrünung selbst. Grundsätzlich werden zwei Konstruktionsweisen für grüne Fassaden unterschieden: bodengebundene Begrünungen und wandgebundene Begrünungen, die sich auch kombinieren lassen. Zwischen den beiden Systemen gibt es deutliche Preisunterschiede. Bodengebundene Begrünungen sind in der Regel viel günstiger anzulegen und weniger aufwendig in der Pflege.
Bodengebundene Begrünungen
Bei bodengebundenen Begrünungen an älteren Gebäuden überlagern die Pflanzen oft die Fassade. Möglich ist auch, sie in sogenannten Vegetationswannen hochzuziehen, die als Regalsysteme oder als Lamellen angeordnet werden. Da diese modularen oder flächigen Systemen Bestandteil der Gesamtplanung des Gebäudes sind, gelten sie jedoch als wandgebunden. Bei den bodengebundenen Pflanzen werden Selbstklimmer und Gerüstkletterer unterschieden. Zu den Selbstklimmern zählen u.a. Efeu und wilder Wein, Gerüstkletterer sind u.a. Waldrebe, Kletterrose, Kletterhortensie, Geißblatt, Blauregen oder Spalierobst.
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Eine Auflistung und Beschreibung der verschiedenen Arten ist online beim Naturschutzbund (NABU) zu finden (siehe Surftipps). Zu beachten ist, dass Selbstklimmerpflanzen mit Hilfe von Kletterwurzeln oder Haftscheiben ranken. Hierzu müssen die Oberflächen der Fassaden absolut intakt sein. Der Wuchs ist durch zum Beispiel Schnitt und Leitbleche zu kontrollieren. Gelangen die Kletterwurzeln nämlich in Fugen oder Ritzen, kann ihr Dickenwachstum diese aufsprengen und so die Außenwand beschädigen. Dies ist zum Beispiel häufig bei Efeu der Fall. Bei Haftscheibenkletterern kann eine fehlende Haftung des Putzes zu Abplatzungen durch das Eigengewicht kommen. Das Befestigungssystem von Kletterhilfen ist unbedingt auf die sich entwickelnden Auszugskräfte der Pflanzen abzustimmen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Pflanze im Laufe ihres Wachstums das Rankgerüst von der Wand reißt.
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Wandgebundene Begrünungen
Bei den wandgebundenen Systemen kommen eher Stauden, Gräser und Farne zum Einsatz. Häufig verwendete Pflanzen sind u.a. Geranien, Bergenien, Steinbrech, Waldsteinien, Hainsimse, Streifen- und Schildfarne, Zwergmispel, Spindelstrauch, Johanniskraut oder Immergrün.
Wandgebundene Systeme werden in der Regel künstlich bewässert (je nach Bepflanzungsart) und benötigen häufig einen höheren Pflegeaufwand.
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