Schieferböden: Überlängenverband

Ein besonders lebendiges Erscheinungsbild entsteht durch die Verlegung eines Schieferbodens im Überlängenverband, der auch als Bahnenverband bezeichnet wird. Die Länge der Platten ist bei dieser Verlegeart nicht vorgegeben, ihre Breite variiert innerhalb bestimmter Maße. Im Allgemeinen orientieren sich die möglichen Längenabmessungen der Platten an der Bahnenbreite mit min. 1,5 x Bahnenbreite bis max. 3 x Bahnenbreite, z.B. Bahnenbreite 30 cm = min. Länge 45 cm, max. Länge 90 cm.

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Die Natursteinplatten werden in Bahnenbreiten von 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50 cm und mehr angeboten, üblich sind Breiten zwischen 20 und 40 cm in Abstufungen von 5 cm. Die Materialstärken liegen meistens bei 2-3 cm, sie können aber auch dicker sein. Im Außenbereich, speziell bei ungebundener Verlegung (Splittbett) werden mindestens 3 cm starke Platten verwendet.

Der Überlängenverband ist dadurch entstanden, dass man aus den zur Verfügung gestellten Rohblöcken die größtmögliche Ausbeute erreichen kann (vergleichbar Altdeutsche Deckung). Die Plattenlängen variieren bis ca. 80 cm und werden hauptsächlich durch die Steinbeschaffenheit und den Herstellungsprozess beeinflusst. Bereits bei der Gewinnung bzw. der Bearbeitung kann aus jedem (in festen Breiten zugeschnittenen) Block eine entsprechend lange Schieferplatte abgespalten werden, so entsteht deutlich weniger Verschnitt im Werk als bei anderen Verlegemustern.

Bei der Ausführung der Bodenlegearbeiten ist der Verschnitt, und damit zusätzliche Kosten für Material und Arbeitsaufwand, weiter zu minimieren. So kann ein Bodenleger je nach Anforderung aus den gelieferten, unterschiedlichen Längen die passende Platte auswählen. Er hat nur darauf zu achten, dass keine Kreuzfugen entstehen und die Randplatten nicht zu klein ausfallen. Reststücke können in der nächsten, gleich großen Bahn verwendet werden. Die Verlegung in Überlängen stellt deshalb den wirtschaftlichsten Verband für Natursteinbeläge dar.

Überlängenverbände können, wie alle Verlegemuster, im Dick-, Mittel- oder Dünnbett befestigt werden. Sind die Unterseiten der Schieferplatten spaltrau belassen, ist nur ein Mittel- oder Dickbett erlaubt; kalibrierte Platten können in allen drei Varianten liegen. Eine Verlegung im Überlängenverband erzeugt eine deutliche Strukturierung des Raums in Längsrichtung der Platten.

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