Zugänge zu Arbeitsplätzen auf Gerüsten müssen vor allem sicher
und ergonomisch sein. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten des
Zugangs für die Gerüste beziehungsweise zu den verschiedenen
Gerüstebenen.
Gallerie
Der Zugang kann über Schrägleitern oder über Treppen erfolgen.
Er muss sich innerhalb der Belagfläche oder innerhalb einer
Verbreiterung des Gerüsts in einem Gerüstfeld
oder in einem unmittelbar angrenzenden Treppenturm befinden.
Der innenliegende Leitergang ist der Standardzugang zu Gerüsten.
Es können aber auch Gerüsttreppen, Treppentürme und Aufzüge
benutzt werden, die ebenfalls einen sicheren und ergonomischen
Zugang zu den Arbeitsplätzen auf Gerüsten gewährleisten.
Auch Zugänge unterliegen den Anforderungen der
Arbeitsschutzbehörden und sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften
zu planen, zu berechnen und auszuführen.
Gerüstleitern
Bei typisierten Fassadengerüsten erfolgt der Aufstieg in der
Regel über innen liegende Leitern mit Durchstiegsöffnungen zur
nächsten Ebene. Die Durchstiegsöffnungen und die Leitern können als
Leitergänge übereinander oder versetzt angeordnet werden. Erlaubt
sind ausschließlich systemgebundene Leitern als
Gerüstinnenleitern.
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Können Gerüstinnenleitern nicht eingebaut werden, sind
systemfreie Gerüstaußenleitern mit einem Anstellwinkel von 68° bis
75° zulässig. Die Aufstiegshöhe darf jedoch nicht mehr als 5,00
Meter betragen. Die Leiter ist gegen Wegrutschen zu sichern oder
mit dem Gerüst fest zu verbinden.
Gerüstleitern sind als einziger Zugang hingegen nicht erlaubt,
wenn umfangreiche Arbeiten anstehen, über den Zugang eine große
Menge Material transportiert werden muss oder die Aufstiegshöhe im
Gerüst mehr als 10,00 Meter beträgt. Zu den umfangreichen Arbeiten
zählen beispielsweise das Anbringen
kompletter Fassadenbekleidungen, wie etwa von Verblendmauerwerk
oder Natursteinplatten,
von vorgehängten Fassadenelementen oder
eines Wärmedämmverbundsystems im Zuge einer
Fassadensanierung.
Auch bei der Sanierung von Dächern sind Treppentürme zu dem Gerüst
zu bestellen.
Gerüsttreppen
Gerüsttreppen, bei denen das eigentliche Gerüst um eine bequem
begehbare, zumeist aus Aluminium gefertigte Treppe erweitert wird,
ermöglichen auch eine sichere Erreichbarkeit jeder Belagsebene. Als
Podesttreppenaufstiege ausgebildet werden sie mit einem
vorgesetzten Gerüstfeld in das vorhandene Fassadengerüst
integriert. Die vorgebaute Gerüsttreppe wird mit dem Gerüst
verbunden oder beidseitig am Bauwerk verankert. Die Gerüstspindeln
dürfen maximal entsprechend der jeweiligen Gerüstzulassung
ausgespindelt werden. Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des
Herstellers gibt die jeweiligen Verankerungen und Aussteifungen
vor.
Treppentürme
Zusätzlich gewährleisten an ein Bauwerk oder Gerüst angebrachte
Treppentürme einen schnellen und sicheren Zugang zu höher oder
tiefer gelegenen Arbeitsplätzen wie beispielsweise Dächern oder
Baugruben. Die Verankerung erfolgt entweder am Baukörper oder an
einem Gerüst. Da man bei Treppentürmen ohne Übertritt in das Gerüst
die nächsthöhere Lage erreicht, sind sie vor allem dort sinnvoll,
wo Wege besonders oft begangen werden müssen und die Gerüstebenen
für Arbeiten frei bleiben müssen.
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Treppentürme können alleinstehend oder in das Gerüst integriert
errichtet werden und haben häufig gegenläufige Treppen. Darüber
hinaus bieten Treppentürme einen ausreichenden und komfortablen
Bewegungsspielraum beim Treppensteigen. In der Regel bestehen sie
aus einer Rahmenkonstruktion und vormontierten Treppenelementen,
lassen sich bei Bedarf variabel ausbilden oder durch Sonderbauteile
ergänzen.
Wichtig bei Treppentürmen ist, dass alle notwendigen
Verankerungen und Bauteile nach der Regelausführung des Herstellers
eingebaut werden. Unabhängig von der Höhe der Konstruktion ist vor
allem auf die entsprechende Standsicherheit zu achten.
Neben der typischen Verwendung als Zugang zu Arbeitsplätzen
werden Treppentürme unter anderem als temporäre Flucht- und
Ersatztreppen eingesetzt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass
nicht jeder Treppenturm als Flucht- oder Ersatztreppe eingesetzt
werden darf. Für jede Anwendung gibt es entsprechende Lösungen.
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