Aufstockung des Adlon Palais in Berlin
Panoramablick über Berlin
An der parallel zum Berliner Prachtboulevard Unter den Linden verlaufenden Behrensstraße befindet sich das Adlon Palais unweit des Brandenburger Tores. Das zum gleichnamigen Hotel gehörende Gebäude wurde 2003 fertiggestellt und beherbergt auf insgesamt elf Geschossen Restaurant-, Club- und Konferenzräume sowie einen Ballsaal. Im Jahr 2022 wurde es um eine gläserne Aufstockung nach Plänen von Gerkan, Marg und Partner erweitert. Eingezogen ist der private China Club.
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Im Rahmen der Erweiterung wurden auch die haustechnischen Bereiche des Bestandsgebäudes modernisiert und teils verlagert. Außerdem wurde die bisherige Dachterrasse des Palais eingehaust. Der komplette Erweiterungsbau musste auf nur wenige Tragpunkte gesetzt werden, damit die Lasten auf den nahezu stützenfreien Bestandsbau abgeleitet werden können. Dies wurde durch ein filigranes, exponiertes Tragwerk mit Überkopfverglasung und nahezu vollständig zu öffnender Glasfassade bewerkstelligt. Im Sommer schützt eine hochtransparente Sonnenschutzverglasung vor Überhitzung des Innenraumes. Zusätzlich sorgt ein außenliegender Sonnenschutz für ausreichend Schatten.
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Auf Rollen getragen
An milden Tagen lässt sich die rund 18 Meter breite Fassade vollständig öffnen. Ermöglicht wird dies durch die Schiebefenster Cero II mit Zweifachverglasung von Solarlux. Im Dachgeschoss des Adlon Palais wurden fünf Einzelelemente mit den Maßen 3,60 x 2,75 Meter verbaut. Umlaufende, nur 34 Millimeter schmale Flügelrahmen erlauben einen Glasanteil bis zu 98 Prozent und schränken so den Ausblick über Berlin auch in geschlossenem Zustand kaum ein.
Die bis zu 600 Kilogramm schweren Einzelelemente lassen sich auch ohne elektrischen Antrieb mühelos von Hand bewegen. Sie bewegen sich auf einer zweispurigen, flächenbündig eingelassenen Bodenschiene und werden außen vor die Wand verfahren und dort hintereinander raumsparend „geparkt“. Für ein leichtes und verschleißarmes Gleiten der großformatigen Schiebeflügel sorgt eine Edelstahl-Lauftechnik mit integrierten Laufrollen, die eine gleichmäßige Lastenverteilung gewährleisten. Kontinuierlich gereinigt wird die Laufschiene durch vorgelagerte Formstücke mit eingebetteten Bürsten im Flügel. Eine Glasfalzbelüftung verhindert zuverlässig Kondensat im Scheibenzwischenraum; die Entwässerung erfolgt verdeckt liegend auf der untersten Ebene des Rahmenprofils.