Pavillon mit gläserner Faltwand
Eingang und Infozentrum Natur- und Geopark bei Bad Iburg
Geologie und Bodenkunde, Steine, Sand und Geröll – rund 300 Jahre Erdgeschichte sind in dem Natur- und Geopark Terra.vita dokumentiert und abzulesen. Nicht nur Geotope, sondern auch der Teutoburger Wald und das Wiehengebirge, Moor- und Heidegebiete, archäologische Denkmale und Relikte alter Landnutzungsformen gehören zu dem 1.550 km² großen Gebiet, das als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet worden ist. Der Park, der sich über niedersächsische und nordrhein-westfälische Landschaften erstreckt, kann wandernd, spazierend, per Rad, kletternd oder spielend per Geocaching erkundet werden – und von einem barrierefreien Baumwipfelpfad aus, der bei Bad Iburg am Südhang des Teutoburger Waldes beginnt. Ein neuer Pavillon fungiert hier als Entree, dient aber auch als kompaktes Informationszentrum und Ausstellungsraum sowie als Treffpunkt für Führungen und Exkursionen.
Gallerie
Als Bestandteil des Landschaftsraums und als Übergang vom Bad Iburger Kurpark zum Baumwipfelpfad und Geopark ist der Pavillon nach einem Entwurf von MQuadrat-Architektur realisiert worden. Das organisch geformte Gebäude wurde als Holzrahmenbau unter Verwendung lokaler Materialien geplant. Außer auf Umwelt- und klimaschonende Aspekte bei Konstruktion und Betrieb wurde beim entwurflichen Konzept Wert gelegt auf einen fließenden Übergangs von Innenraum zu Außenraum. Das zeigt sich einerseits durch eine behutsame Auswahl an Materialien wie Holz, handgeformte Klinker und den Einsatz von Geothermie, andererseits durch die Form des Gebäudes als Trichter mit seitlichen Wölbungen und einer großzügigen Glaswand, die sich in eine breite Türöffnung verwandeln kann.
Die Gäste gleiten also sozusagen durch den Pavillon hindurch. Die größere Seite dieses Trichters öffnet sich als eine 4,80 Meter breite transparente Glas-Faltwand zum Aufstiegsturm des Baumwipfelpfads. Diese gläserne Wand lässt sich komplett zur Seite falten und verknüpft so den Pavillon unmittelbar, barrierefrei und schwellenlos mit der Plätzen und Wegen des Parks.
Ausgewählt wurde dafür die ebenso stabile wie leichte Konstruktion Glas-Faltwand Typ SL 70e von Solarlux. Bei diesem wärmegedämmten Aluminium-Profilsystem sind Höhen bis zu 3,50 m möglich, wobei mitlaufende Rollpfosten und eine Verriegelung der Elemente mit einem 24 mm Hub-Spezialgetriebe in den oberen und unteren Rahmenprofile die Stabilität gewährleisten. Die Glaselemente können bis zu 100 kg wiegen, gleiten jedoch nahezu geräuschlos über Laufwagen aus Edelstahl und eingelassene Bodenschienen. Bauphysikalisch wirksam sind Hohlkammerprofile mit Isolierstegen und Schaumkern. Das verwendete Wärmeschutzglas weist einen Ug-Wert von 1,1 W/(m² K) auf.