Kunststoff-Profilsystem aus Recyclingmaterial
Fenster- und Türprofile in einem 100% geschlossenen Kreislauf
Eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe wird immer dringender, zumal die Baubranche einen hohen Bedarf an Kunststoffen hat. Ausgehend von dieser engen Abhängigkeit steigt kontinuierlich die Produktion. Damit wächst aber wiederum der Berg an Kunststoffabfällen.
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Die Niederlande planen, auch bezüglich der Single-Use Plastics Directive der EU aus dem Jahr 2019 (s. Surftipps), konsequente wie energische Maßnahmen, um dieses Problem in den Griff zu kriegen. Beispielsweise sollen ab 2023 bei allen öffentlich Bauvorhaben nur noch recycelte Materialien verarbeitet werden. Ähnliche Regelungen betreffen Einwegverpackungen und Textilien im Zusammenhang mit einer sogenannten erweiterten Produktverantwortung. Das bis 2050 angestrebte Ziel ist eine vollständige Kreislaufwirtschaft.
Bei einer Schule im niederländischen Eindhoven wurden nun Fensterprofile aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff verwendet. Die Fenster stammen aus einer Profilserie von Deceuninck, die auf den symbolisch passenden Namen Phoenix getauft wurde. Wie dieser mythische Vogel, der kontinuierlich nach dem Ende seines Lebens aus seiner Asche wiederaufersteht, so gelangt nun der Altkunststoff in einem Transformationsprozess zu einem weiteren Leben als neues Kunststoffprodukt.
Die belgische Firma Deceuninck hat seit mehreren Jahren
Erfahrungen mit dem Recyceln von Hartkunststoff gesammelt. Nach
Informationen der Firma stellte sich heraus, dass das
Recycle-Material bis zu zehnmal ohne Qualitätseinbußen bei
Formstabilität, Widerstands- und Wärmedämmwerten wiederverwendet
werden kann, auch im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffprofilen.
Die Profile von Phoenix eignen sich für Fenster- und
Türkonstruktionen. Sie sind in zwei verschiedenen Breiten (76 und
115 mm) und 50 verschiedenen Farben und Oberflächen, die
beispielsweise Aluminium und Holz nachempfunden sind,
erhältlich.