Raumhohe Balkonverglasungen an Hochhaus
Tower RKM740 in Düsseldorf
In Düsseldorf-Heerdt erhebt sich am linksrheinischen Ufer ein neues Ärzte- und Wohnhochhaus, das nach Plänen von J. Mayer H. und Partner Architekten gebaut worden ist. Fast 70 Meter ragt der Tower RKM740 – benannt nach der Lage am Rheinkilometer 740 – in die Höhe, ist gleichsam einer Landmarke weithin sichtbar und schließt an das Heerdter Krankenhaus an. Während sich in den sechs Sockelgeschossen des Neubaus eine interdisziplinäre Facharztklinik unter anderem mit Arztpraxen, Operationssälen sowie Geschäften für medizinischen Bedarf befindet, sind die oberen 14 Etagen dem temporären Wohnen gewidmet. Die Wohnungen sind zur Nutzung als Boardinghouse ausgelegt und variieren von klassischen Grundrissen über Loftwohnungen und kleine Apartments bis hin zum aufteilbaren Penthouse mit darüber angeschlossener Dachterrasse.
Gallerie
Weißes Aluminium in Wellen und Glas
Als Betonkonstruktion errichtet, ist das Hochhaus mit Mischnutzung umhüllt von einer vollflächigen Glasfassade. Diese wiederum ist umgeben von umlaufenden weißen Wellenbändern aus Aluminium. Die luftig-leicht wirkende äußere Metallkonstruktion, die Assoziationen mit Wellen, Wolken, Nebelschwaden oder auch mit den ineinandergreifenden Krampen eines Reißverschlusses hervorruft (so trägt der Neubau auch den Kosenamen Zipper), lässt unterschiedlich große Öffnungen der Gebäudehülle zu. An der Rheinseite werden großzügige Ausblicke auf den Fluss und die Düsseldorfer Stadt gewährt.
Insgesamt wurden 4.500 Wellen an der Fassade angebracht, die in Höhe und Größe der Ausschnitte variieren. Zur westlichen Straßenseite sind die horizontalen Wellen dichter und breiter gestaltet und schirmen so den Innenraum von Lärm und Wind ab. Leichtigkeit wird dem Gebäude auch dadurch verliehen, dass es sich nach oben verjüngt und einzelne Rücksprünge, die als Terrassen genutzt werden, das Gesamtbild auflockern. Außerdem sind die teilweise großen Wellenelemente der Aluminiumfassade zusätzlich perforiert.
Zusätzliche Balkonverglasung auf der Rheinseite
Die zweischalige Fassade des Hochhauses evoziert nicht nur eine markante, assoziationsreiche Ansicht, sondern ist auch hinsichtlich der besonderen Wind- und Lärmverhältnisse an der vierspurigen Hauptstraße entwickelt worden. So befindet sich hinter den weißen Wellen eine spezielle Dämmfassade. Zusätzlich sollten die Wohn- und Schlafräume ab der sechsten Etage vor dem Verkehrslärm geschützt werden. Die Wohnqualität zusätzlich erhöhend, befinden sich auf der Rheinseite zusätzliche Glasfassaden, die die Balkone umschließen, sodass die Bewohnerinnen und Bewohner den Außenraum bei jedem Wetter nutzen können.
Gläsernes Schiebe-Dreh-System
Für die Balkonverglasungen wurden die Schiebe-Dreh-Systeme SL 25 XXL von dem auf bewegliche Glaswände spezialisierten Unternehmen Solarlux gewählt. Insgesamt 1.250 senkrecht rahmenlose, raumhohe Glaselemente bieten auf der Rheinseite sowohl einen Lärm- als auch einen Wind- und Wetterschutz. Zudem können die raumhohen Balkonverglasungen einfach geöffnet und als unauffälliges Paket an der Seite geparkt werden, wodurch der Freiluftcharakter beibehalten wird. Winters wie sommers bildet die Verglasung zugleich eine thermische Pufferzone. Trotz hoher Schlagregendichtigkeit ist durch einen Lüftungsspalt der Elemente von circa 3 mm in geschlossenem Zustand zugleich eine permanente Belüftung gegeben.
Die Windverhältnisse in den höheren Geschossen stellten hohe Anforderungen an die Statik. Mit einer Sonderkonstruktion konnten die Aluminiumwellen, die raumhohe Balkonverglasung sowie eine Glasbrüstung an einer Edelstahlkonsole befestigt werden. Bei der Planung, technischen Ausarbeitung und Montage arbeiteten das Fassadenunternehmen und Solarlux eng zusammen.