_Bad und Sanitär
Bad-Typologien
Familien- und Generationenbad, Beauty, Fitness, Wellness und kleine Bäder
Laut einer Studie sind mehr als zwei Drittel der deutschen Bäder renovierungsbedürftig. Badhersteller und Planer erstellen deshalb Anforderungsprofile, um maßgeschneiderte Sanitärräume entwickeln zu können. Die folgenden Typologien sind beispielhaft, ihre Spielarten und Ausprägungsformen natürlich vielfältig und können individuell abweichen.
Gallerie
Familienbad
Ein hohes Maß gemeinsamer Nutzung kennzeichnet das Familienbad, es
ist zusätzlicher Wohnraum und Ort der Kommunikation. Das
Badeerlebnis ist ein gemeinsames, deshalb steht häufig eine
Doppelwanne im Mittelpunkt. Bei der Möblierung sind die Bedürfnisse
kleiner Kinder zu bedenken, deshalb werden zusätzliche Waschtische
niedriger angebracht oder es finden sich Hocker und andere Möbel,
die auch Kindern ein ergonomisches Baden ermöglichen.
Generationenbad
Die Sanitärindustrie hat auf die demografische Entwicklung mit
immer mehr älteren Menschen in unserer Gesellschaft reagiert und
bietet Produkte und Raumkonzepte an, die den Ansprüchen
unterschiedlicher Nutzer aller Altersgruppen gerecht werden.
Zahlreiche Badserien verbinden Komfort mit Design und richten sich
sowohl an ältere Menschen, Menschen mit Behinderung als auch an
Kinder. Das Angebot reicht dabei von unterfahrbaren
Waschtischlösungen über Armaturen mit schwenkbaren Ausläufen und
herausziehbaren Schlauchbrausen bis hin zum WC mit Haltegriffen
und Duschfunktion. Bodengleiche Duschen erleichtern nicht nur
Rollstuhlfahrern, sondern auch Senioren das Duschen, da es keine
Schwelle als mögliche Stolperfalle gibt. Ein Duschklappsitz sowie
Haltegriffe sorgen für zusätzliche Sicherheit und Bequemlichkeit.
Badewannen mit Tür erleichtern den Einstieg in
die Wanne.
Beauty Bad
Im Mittelpunkt des auf Schönheit und Körperpflege ausgerichteten
Bades steht der Waschtisch: Hier werden Haare, Haut und Nägel
gepflegt. Wichtig sind große und ebene Ablageflächen sowie Platz
für zusätzliche Aufbewahrungsfächer für Utensilien. Die übrigen
Funktionen sind um den Waschtisch gruppiert, der dem Fenster
gegenüber platziert wird, um das Tageslicht zu nutzen.
Entsprechende Zusatzbeleuchtung sowie bequeme Sitzmöbel
komplettieren diesen Badtypus, der überwiegend von Frauen
gewünscht, vermehrt aber auch von Männern entdeckt wird.
Fitness Bad
In einem Fitness Bad muss alles schnell und ökonomisch gehen -
Funktionalität steht hier im Vordergrund. Das Bad kommt ohne Wanne
aus, denn die Ganzkörperreinigung erfolgt unter der Dusche. Diese
ist dann aber technisch präzise durchgeplant oder eine Kombination
von Wanne und Dusche. Im Gegensatz zum Wellness Bad ist das Fitness
Bad eckorientiert. Dadurch vergrößert sich die Bewegungsfläche in
der Raummitte und kann beispielsweise für Gymnastik genutzt
werden.
Wellness Bad
Wellness im Sinne von Wohlbefinden soll Ziel dieser Badarchitektur
sein. Hier wird nicht nur die traditionelle Körperpflege betrieben
(Hygiene und Kosmetik), sondern die eigene Persönlichkeit gepflegt.
Dazu sind nicht einmal große Räume erforderlich, notwendig ist aber
eine neue Anordnung der Sanitärobjekte. Das Wellness Bad ist
wannenorientiert, andere Einrichtungen treten in den Hintergrund.
Auch der Tastsinn (Haut als Sinnesorgan) soll bei diesem Konzept
angesprochen werden. Daher finden sich Textilien ebenso wie die
Naturmaterialien Holz, Kork und Terrakotta.
Kleines Bad
Kleine Bäder sind etwa vier Quadratmeter groß und stellen oftmals
eine planerische Herausforderung dar. Sie sollten funktional,
pflegeleicht und repräsentativ sein und die Mindestabstände der
einzelnen Sanitärobjekte zueinander müssen berücksichtigt werden.
Zahlreiche Hersteller bieten speziell für kleine Bäder flexible und
platzsparende Modelle an. So passen beispielsweise Handwaschbecken
in der Breite von 450- 500 mm und einer Tiefe von 250-350 mm, die
zusätzlich Stauraum bieten, auch in kleine Bäder und
Gäste-WCs.
Bildnachweis: Duravit, Hornberg; Hansgrohe, Schiltach;Villeroy & Boch, Mettlach