Wohnhaus am Bodensee in Hard
Baden mit Blick zum Wasser
Eingebettet in die Vorarlberger Landschaft befindet sich am südlichen, österreichischen Ufer des Bodensees die Gemeinde Hard. Die Landeshauptstadt Bregenz ist nur 5,5 Kilometer entfernt. Auf einem knapp 3.000 m² großen Grundstück realisierte das in Bregenz, Wien und St. Gallen ansässige Büro Dietrich Untertrifaller Architekten ein Einfamilienhaus, dessen rund 400 m² Wohnfläche sich auf zwei Obergeschosse und ein Untergeschoss verteilen.
Gallerie
Das Gebäude besteht aus zwei eingeschossigen, übereinander gestapelten Quadern, die im rechten Winkel zueinander stehen und einen nahezu kreuzförmigen Grundriss bilden. Der obere Gebäuderiegel kragt weit über den langgestreckten unteren Riegel aus. Die Auskragungen werden im Erdgeschoss von gläsernen Ausbauten getragen. Konstruiert sind die Baukörper aus Beton, die großen Fensterfronten sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Rahmen aus geräucherter Eiche gefertigt.
Erschlossen wird das Haus von Norden über eine großzügige Eingangshalle. Hier befindet sich auch der Auf- bzw. Abgang in Form einer einläufigen, offen gestalteten Treppe, die entlang einer Wandscheibe verläuft und sich vom Untergeschoss bis zum Obergeschoss erstreckt. Der Eingangsbereich verbindet auch die einzelnen Wohnbereiche: Eine offen gestaltete Küche, die sich südlich zum Garten hin orientiert sowie den angrenzenden, zu drei Seiten verglasten Essbereich. So öffnet sich das Gebäude zum Garten nach Süden, während die Nordseite des Erdgeschosses geschlossen gestaltet ist. Rechterhand der Erschließungshalle liegt ein heller, transparenter Wohnbereich an einem Lichthof. Auf der gegenüberliegenden Seite dieses Patios befinden sich ein Arbeitsbereich sowie eine Einliegerwohnung mit Bad, Schlaf- und Wohnraum. Das gesamte Haus ist geradlinig und reduziert gestaltet, der Hell-Dunkel-Kontrast der Fassade wiederholt sich innen: Weiß verputzte Wände und Decken stehen im Kontrast zu dem durchgängig in dunkler Räuchereiche gestalteten Boden.
Küche und Bad
Die offen und vollständig weiß gestaltete Küche ist fließend in den
Ess- und Wohnbereich eingegliedert. Sie befindet sich im verglasten
Gebäudeteil unterhalb des auskragenden Obergeschosses. Eine
raumhohe Schrankwand trennt die Küche von der Erschließungszone;
sie bietet Stauraum und Platz für die technischen Geräte wie
Backofen und Kühlschrank. Ihr gegenüber ist eine freistehende,
monolithische Kücheninsel mit integriertem Herd und Spüle
angeordnet. Die Küchenmöbel sind aus MDF-Platten gefertigt und
mattweiß lackiert. Die Arbeitsplatte besteht aus einer 4 mm
starken, verchromten Stahlplatte, die matt gebürstet ist. Über der
Kochinsel befindet sich eine Fuge in der Decke; hier sind
Beleuchtung, Beschallung sowie ein Glasmelder integriert.
Im oberen Gebäuderiegel befinden sich die Schlafräume des
Ehepaares, ein großzügig und offen gestaltetes Bad sowie ein
Arbeitsbereich. Diese Etage bietet einen Panoramablick auf den
nahegelegenen Bodensee. Die Kopfseiten des oberen Quaders sind
geschlossen, die Seiten vollständig verglast. Als Sicht- und
Sonnenschutz fungieren Schiebeelemente aus geräuchertem Eichenholz.
Eine Terrasse über die gesamte Gebäudelänge auf der Westseite ist
mit Holzdielen aus Ipe ausgestattet. Im Zentrum des Obergeschosses
liegt das Bad. Es ist sowohl vom Flur als auch von beiden
Schlafräumen aus zugänglich. Mit Ausblick zur Landschaft steht
direkt vor der Fensterfront eine organisch geformte Badewanne aus
Sanitäracryl. Eine schlichte, freistehende
Bodenarmatur mit langem Auslauf sorgt für den Wasserzulauf. Hinter
der Wanne befindet sich eine raumhohe, gläserne Wand, gefertigt aus
Einscheibensicherheitsglas satiniert. Eine Lichtfuge in der Decke
sorgt für indirekte Beleuchtung. Frei zugänglich befinden sich
hinter der grünlich schimmernden Glaswand die ebenerdige Dusche und
das WC. Der
Abfluss des Schmutzwassers in der Dusche erfolgt über eine
Ablaufrinne, die bündig in den Bodenbelag aus Sandsteinplatten
integriert ist. Wie das gesamte Bad ist auch der Waschtisch
minimalistisch gestaltet: Auf einer Platte aus geräuchertem
Eichenholz sind zwei flache, rechteckige Becken aus weiß glasiertem
Stahl montiert. Schlichte Unterputz-Wandarmaturen ergänzen das
reduzierte Erscheinungsbild. Im Untergeschoss befinden sich
zusätzlich eine Sauna mit Ruhe- und Fitnessbereich sowie eine
Duschlandschaft.
Bautafel
Architekten: Dietrich Untertrifaller Architekten, Bregenz
Projektbeteiligte: Mader Flatz, Bregenz (Statik); GMI Ingenieure, Dornbirn (Haustechnik); Hecht, Rankweil (Elektroplanung); Marte, Bregenz (Glasarbeiten); Vola, München (Armaturen Bad/Küche); Alape, Goslar (Waschbecken); Hoesch, Kreuzau (Badewanne)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2009
Standort: Hard
Bildnachweis: Bruno Klomfar, Wien
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