Stuttgart ist – das wissen nicht viele – auch eine
Mineralwasserstadt. Aus insgesamt 19 Mineralquellen fließen hier
täglich 44 Millionen Liter Wasser, die teilweise in öffentlichen
Bädern genutzt werden. Die älteste Badeanstalt Stuttgarts ist das
Mineralbad Berg, eröffnet 1856 vom königlichen Hofgärtner
Friedrich Neuner unter dem Namen „Stuttgarter Mineral-Bad bei Berg“
und seitdem mehrfach ausgebaut und umgestaltet. Im Jahr 2006 hatte
die Stadt das bis dahin in Privatbesitz befindliche Bad erworben
und zehn Jahre später seine Sanierung beschlossen. Mit der Planung
der Maßnahmen wurde das Büro 4a Architekten betraut, die den
besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen
Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Gebäudetechnisch sind sämtliche Anlagen auf den neuesten Stand
gebracht worden – was in der bestehenden Gebäudestruktur ein
aufwändiges Unterfangen war.
Gallerie
Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
01|17
Besonders beliebt ist das seeartig angelegte Außenbecken, in dessen Mitte das Stuttgarter Mineralwasser heraussprudelt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
02|17
Die markanten Liegeflächen am Becken wurden restauriert und wieder eingebaut.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
03|17
Man gelangt mittig am Nordflügel in das Gebäude und kann von hier aus direkt hindurch zum Außenbecken gehen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
04|17
Das Foyer mit Kassenanlage befindet sich im Schnittpunkt der Gebäudeflügel.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
05|17
Im Gebäude, vom Badebetrieb abgegrenzt, gibt es ein Bistro, dessen Möblierung im Geiste der 1950er-Jahre steht. Hinter der Glasscheibe (links) können Badegäste eine Kaffeepause machen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
06|17
In den Badehallen ist die weiß gehaltene Tragstruktur, die vom Bestand übernommen wurde, deutlich sichtbar.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
07|17
Das Bewegungsbad ist ein Neubau, der die bestehende L-Form der Anlage ergänzt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
08|17
Der Charakter des Innenraums wird bestimmt von der elegant geschwungenen Holzlamellendecke, dem Wechsel von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung zum Außenbecken und zum Park.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
09|17
Im Obergeschoss befinden sich neben den Damenumkleiden die Saunabereiche für Damen und Herren, von wo aus man auch auf die Sonnenbalkone gelangt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
10|17
Für die Gebäudetechnik stand nur ein Minimum der eigentlich erforderlichen Fläche zur Verfügung, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand im Vorfeld der Bauausführung zwischen den einzelnen Gewerken erforderlich wurde.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
11|17
Ein unscheinbares Fenster in der Wand des Untergeschosses verrät, dass sich dahinter ein großes Entkoppelungsbauwerk befindet, in welches das Mineralwasser zunächst gelangt, ehe es für die Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
12|17
Aus insgesamt sechs Stuttgarter Quellen wird das Mineralwasser für das Bad Berg genutzt – eine davon befindet sich unter diesem fast unsichtbaren Revisionsdeckel.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
13|17
Lageplan
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
14|17
Grundriss Erdgeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
15|17
Grundriss Obergeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
16|17
Längsschnitt Nordflügel
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
17|17
Für viele Stuttgarter*innen ist der Besuch des Mineralbads Berg,
das inmitten einer großzügigen Parklandschaft liegt, nicht nur
Freizeitbeschäftigung, sondern Lebensphilosophie. Man ist
„Bergianer“ und genießt auf gediegene Weise das frisch aus sechs
Quellen direkt ins seeartige Außenbecken heraufsprudelnde Wasser.
Dessen Heilwirkung ist vielfach untersucht worden, auf der Haut
prickelt es durch den hohen Kohlensäureanteil wie Champagner.
Entsprechend argusäugig wurde die 34 Millionen Euro teure
Generalsanierung des über 3.000 Quadratmeter großen Bauwerks von
den Stuttgartern beobachtet.
Gallerie
Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
01|17
Besonders beliebt ist das seeartig angelegte Außenbecken, in dessen Mitte das Stuttgarter Mineralwasser heraussprudelt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
02|17
Die markanten Liegeflächen am Becken wurden restauriert und wieder eingebaut.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
03|17
Man gelangt mittig am Nordflügel in das Gebäude und kann von hier aus direkt hindurch zum Außenbecken gehen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
04|17
Das Foyer mit Kassenanlage befindet sich im Schnittpunkt der Gebäudeflügel.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
05|17
Im Gebäude, vom Badebetrieb abgegrenzt, gibt es ein Bistro, dessen Möblierung im Geiste der 1950er-Jahre steht. Hinter der Glasscheibe (links) können Badegäste eine Kaffeepause machen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
06|17
In den Badehallen ist die weiß gehaltene Tragstruktur, die vom Bestand übernommen wurde, deutlich sichtbar.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
07|17
Das Bewegungsbad ist ein Neubau, der die bestehende L-Form der Anlage ergänzt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
08|17
Der Charakter des Innenraums wird bestimmt von der elegant geschwungenen Holzlamellendecke, dem Wechsel von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung zum Außenbecken und zum Park.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Obergeschoss befinden sich neben den Damenumkleiden die Saunabereiche für Damen und Herren, von wo aus man auch auf die Sonnenbalkone gelangt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Für die Gebäudetechnik stand nur ein Minimum der eigentlich erforderlichen Fläche zur Verfügung, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand im Vorfeld der Bauausführung zwischen den einzelnen Gewerken erforderlich wurde.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Ein unscheinbares Fenster in der Wand des Untergeschosses verrät, dass sich dahinter ein großes Entkoppelungsbauwerk befindet, in welches das Mineralwasser zunächst gelangt, ehe es für die Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Aus insgesamt sechs Stuttgarter Quellen wird das Mineralwasser für das Bad Berg genutzt – eine davon befindet sich unter diesem fast unsichtbaren Revisionsdeckel.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
13|17
Lageplan
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Erdgeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Obergeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Längsschnitt Nordflügel
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Erhalt und Neuordnung
Die Verantwortlichen führten das L-förmige Gebäude bis auf den
Rohbau zurück, ein später hinzugekommenes Bewegungsbad im Osten der
Anlage wurde abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt, der
die charakteristische Gebäudestruktur aus den 1950er-Jahren
fortführt. Die gestalterische Sanierung der Anlage folgte dem
bestehenden Charakter, wobei Alt und Neu geschickt miteinander
verknüpft wurden. Um die Funktionalität der Abläufe zu verbessern,
war allerdings eine Neuordnung des Grundrisses notwendig. So
wanderte etwa die Gastronomie vom Obergeschoss ins Parterre und der
Haupteingang wurde in Richtung Gebäudemitte verlegt. Andere
wichtige Knotenpunkte wie das Foyer am Schnittpunkt der
Gebäudeachsen blieben hingegen am ursprünglichen Platz. Erhalten
blieben auch viele Einrichtungselemente wie Kunstwerke, Armaturen,
die hölzernen Sommerumkleiden und die Holzliegen.
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Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Besonders beliebt ist das seeartig angelegte Außenbecken, in dessen Mitte das Stuttgarter Mineralwasser heraussprudelt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Die markanten Liegeflächen am Becken wurden restauriert und wieder eingebaut.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Man gelangt mittig am Nordflügel in das Gebäude und kann von hier aus direkt hindurch zum Außenbecken gehen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Foyer mit Kassenanlage befindet sich im Schnittpunkt der Gebäudeflügel.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Gebäude, vom Badebetrieb abgegrenzt, gibt es ein Bistro, dessen Möblierung im Geiste der 1950er-Jahre steht. Hinter der Glasscheibe (links) können Badegäste eine Kaffeepause machen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
06|17
In den Badehallen ist die weiß gehaltene Tragstruktur, die vom Bestand übernommen wurde, deutlich sichtbar.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Bewegungsbad ist ein Neubau, der die bestehende L-Form der Anlage ergänzt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Der Charakter des Innenraums wird bestimmt von der elegant geschwungenen Holzlamellendecke, dem Wechsel von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung zum Außenbecken und zum Park.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Obergeschoss befinden sich neben den Damenumkleiden die Saunabereiche für Damen und Herren, von wo aus man auch auf die Sonnenbalkone gelangt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Für die Gebäudetechnik stand nur ein Minimum der eigentlich erforderlichen Fläche zur Verfügung, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand im Vorfeld der Bauausführung zwischen den einzelnen Gewerken erforderlich wurde.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Ein unscheinbares Fenster in der Wand des Untergeschosses verrät, dass sich dahinter ein großes Entkoppelungsbauwerk befindet, in welches das Mineralwasser zunächst gelangt, ehe es für die Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Aus insgesamt sechs Stuttgarter Quellen wird das Mineralwasser für das Bad Berg genutzt – eine davon befindet sich unter diesem fast unsichtbaren Revisionsdeckel.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Lageplan
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Erdgeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Obergeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Längsschnitt Nordflügel
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Die Materialität in den Badehallen ist geprägt von einer elegant
geschwungenen, akustisch wirksamen Holzlamellendecke, dem Wechsel
von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung
zum Außenbecken sowie zum durch die Landschaftsarchitekten
Wiedemann und Schweizer runderneuerten Park. Die neue Fliesenwand
in der Badehalle wurde in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter
Künstler Matthias Kohlmann entwickelt. Die ruhige und entspannte
Atmosphäre im sanierten Bad wird erzeugt durch eine vorwiegend
gedeckte Farbigkeit mit einzelnen bunten Akzenten.
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Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Besonders beliebt ist das seeartig angelegte Außenbecken, in dessen Mitte das Stuttgarter Mineralwasser heraussprudelt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Die markanten Liegeflächen am Becken wurden restauriert und wieder eingebaut.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Man gelangt mittig am Nordflügel in das Gebäude und kann von hier aus direkt hindurch zum Außenbecken gehen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Foyer mit Kassenanlage befindet sich im Schnittpunkt der Gebäudeflügel.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Gebäude, vom Badebetrieb abgegrenzt, gibt es ein Bistro, dessen Möblierung im Geiste der 1950er-Jahre steht. Hinter der Glasscheibe (links) können Badegäste eine Kaffeepause machen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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In den Badehallen ist die weiß gehaltene Tragstruktur, die vom Bestand übernommen wurde, deutlich sichtbar.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Bewegungsbad ist ein Neubau, der die bestehende L-Form der Anlage ergänzt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Der Charakter des Innenraums wird bestimmt von der elegant geschwungenen Holzlamellendecke, dem Wechsel von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung zum Außenbecken und zum Park.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Obergeschoss befinden sich neben den Damenumkleiden die Saunabereiche für Damen und Herren, von wo aus man auch auf die Sonnenbalkone gelangt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Für die Gebäudetechnik stand nur ein Minimum der eigentlich erforderlichen Fläche zur Verfügung, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand im Vorfeld der Bauausführung zwischen den einzelnen Gewerken erforderlich wurde.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Ein unscheinbares Fenster in der Wand des Untergeschosses verrät, dass sich dahinter ein großes Entkoppelungsbauwerk befindet, in welches das Mineralwasser zunächst gelangt, ehe es für die Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Aus insgesamt sechs Stuttgarter Quellen wird das Mineralwasser für das Bad Berg genutzt – eine davon befindet sich unter diesem fast unsichtbaren Revisionsdeckel.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
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Lageplan
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Erdgeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Grundriss Obergeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Längsschnitt Nordflügel
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Umfangreiche Gebäudetechnik
Besonderes Augenmerk haben die Planenden auf die technische
Gebäudeausrüstung gelegt, da diese bestimmt, wie hoch der
Energie- und Ressourcenbedarf in den nächsten Jahrzehnten sein
wird. Beim Mineralbad Berg kommt hinzu, dass sich das Gelände in
der Kernzone des Quellenschutzgebietes befindet, also möglichst
sichere und umweltfreundliche Technologien eingesetzt und die
Kellergeschosshöhen so gering wie möglich gehalten werden mussten.
Außerdem musste die Gebäudeausrüstung zwar nach aktuellem Stand
geplant, aber auch in das bestehende Gebäude integriert werden, wo
nur wenig Fläche dafür zur Verfügung stand. Erneuert wurde im
Grunde alles: die Anlagen zur Wärmeversorgung und Lüftung, die
Badewasseraufbereitung, die Gebäudeautomation sowie die dazugehörige
Installation und die Verknüpfung mit den Quellen.
Wiederverwendete Wärmeenergie
Die Wärmeerzeugung wurde durch die EnEV 2016 und das
EEWärmeG 2009 bestimmt. Auf dieser Grundlage entschieden sich die
Projektbeteiligten für eine Wärmeversorgung, die größtenteils durch
das abgebadete Mineralwasser und das Quellwasser über zwei
Wasser-Wasser-Wärmepumpen erfolgen sollte. Zur Abdeckung der
Spitzen-Gebäudeheizlasten sowie zum Erreichen des erforderlichen
Temperaturniveaus bei der Warmwasserbereitung wurden verschiedene
Varianten durchgespielt. Die Entscheidung fiel schlussendlich auf
ein Blockheizkraftwerk und eine Mehrkesselanlage mit
Gas-Brennwert-Wandgeräten (beide auf dem Dachboden) als energetisch
sinnvollste Lösung. Durch die Nutzung des kontinuierlich, artesisch
austretenden Mineralwassers konnte der Einsatz fossiler Brennstoffe
erheblich reduziert werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach
unterstützt die Stromversorgung der Wärmepumpe
und des gesamten Gebäudes.
Gallerie
Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Besonders beliebt ist das seeartig angelegte Außenbecken, in dessen Mitte das Stuttgarter Mineralwasser heraussprudelt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Die markanten Liegeflächen am Becken wurden restauriert und wieder eingebaut.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Man gelangt mittig am Nordflügel in das Gebäude und kann von hier aus direkt hindurch zum Außenbecken gehen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Foyer mit Kassenanlage befindet sich im Schnittpunkt der Gebäudeflügel.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Gebäude, vom Badebetrieb abgegrenzt, gibt es ein Bistro, dessen Möblierung im Geiste der 1950er-Jahre steht. Hinter der Glasscheibe (links) können Badegäste eine Kaffeepause machen.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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In den Badehallen ist die weiß gehaltene Tragstruktur, die vom Bestand übernommen wurde, deutlich sichtbar.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Das Bewegungsbad ist ein Neubau, der die bestehende L-Form der Anlage ergänzt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
08|17
Der Charakter des Innenraums wird bestimmt von der elegant geschwungenen Holzlamellendecke, dem Wechsel von Fliesen und Sichtbetonflächen und der großflächigen Verglasung zum Außenbecken und zum Park.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Im Obergeschoss befinden sich neben den Damenumkleiden die Saunabereiche für Damen und Herren, von wo aus man auch auf die Sonnenbalkone gelangt.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
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Für die Gebäudetechnik stand nur ein Minimum der eigentlich erforderlichen Fläche zur Verfügung, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand im Vorfeld der Bauausführung zwischen den einzelnen Gewerken erforderlich wurde.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
11|17
Ein unscheinbares Fenster in der Wand des Untergeschosses verrät, dass sich dahinter ein großes Entkoppelungsbauwerk befindet, in welches das Mineralwasser zunächst gelangt, ehe es für die Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
12|17
Aus insgesamt sechs Stuttgarter Quellen wird das Mineralwasser für das Bad Berg genutzt – eine davon befindet sich unter diesem fast unsichtbaren Revisionsdeckel.
Bild: Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
13|17
Lageplan
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
14|17
Grundriss Erdgeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
15|17
Grundriss Obergeschoss
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
16|17
Längsschnitt Nordflügel
Bild: 4a Architekten, Stuttgart
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Badewasser in Quell-Qualität
Vor der Sanierung wurde das Mineralwasser über einen Brunnen
direkt aus den Quellen ins Außenbecken geleitet. Der Brunnen in der
Mitte des Beckens sieht auch heute noch genauso aus, allerdings
wird das Mineralwasser aus den insgesamt sechs Quellen jetzt
zunächst in drei Entkoppelungsbauwerke geleitet und durch
Pumpenanlagen mit hundert Prozent Redundanz auf
Becken, Anlagen und Brunnen unter Zugabe von Chlorgas (zur
Desinfektion) gefiltert verteilt. Außen- und Innenbecken werden
täglich entleert und gereinigt, wobei das Wasser des Innenbeckens
in einen Pufferspeicher geleitet wird, um dessen gespeicherte
Wärmeenergie bei der Wiederbefüllung nutzen zu können. Durch das
Entziehen der Wärmeenergie und Entchloren des abgebadeten Wassers
werden die Anforderungen der Einleitbedingungen in den
naheliegenden Neckar erfüllt. Im ganzen Gebäude stellt ein
Wasser-Management-System den Betrieb an allen Entnahmestellen
sicher. Durch Regulierung der Durchflussmengen an den Armaturen und
Duschköpfen wird der Trinkwasserverbrauch optimiert. Der Aufbau
einer Ringleitung ermöglicht außerdem die Minimierung der
Rohrdimensionen, weshalb weniger wertvolles Wasser im System
benötigt wird.
Frischluft ohne Kohlendioxid
Die Be- und Entlüftung der Badehallen übernehmen zwei
Lüftungsanlagen mit einer Gesamtluftmenge von rund 23.000 m³ pro
Stunde. Außerdem sind mehrere Lüftungsgeräte in Keller-, Ober- und
Dachgeschoss mit einer Gesamtluftmenge von ca. 42.000 m³ pro Stunde
integriert. Da das Mineralwasser stark kohlensäurehaltig ist, gibt
es zum Schutz der Badegäste zusätzlich zu den RLT-Anlagen für alle
im Gebäude befindlichen Becken eine CO2-Absaugung. Die
bereits erwärmte Luft aus der Umkleide wird außerdem in den Dusch-
und WC-Bereich geleitet und somit mehrfach genutzt.
Intelligente Anlagensteuerung
Ein wichtiger Bestandteil der Gebäudetechnik ist die Automation,
mit der alle technischen Anlagen geregelt, gesteuert, überwacht und
optimiert werden können. Die Gebäudeautomation besteht aus drei
Teilen: der Gebäudeleittechnik, dem Überwachungssystem sowie den
Automationsstationen. Bedient und beobachtet wird die TGA von der
zentralen Gebäudeleittechnik aus. Mittels der Automationsstationen
werden die Wärmepumpen, das BHKW und die Gas-Brennwert-Wandgeräte
energetisch sinnvoll angesteuert. Die Lüftungsanlagen werden in
Abhängigkeit des Raumklimas und der Außenluftbedingungen geregelt.
Per Web-Server ist der Fernzugriff möglich, wodurch die gesamte
Gebäudeautomation des Mineralbads Berg im Prinzip von überall aus
eingesehen werden kann.
Thomas Geuder, Der Raumjournalist,
Stuttgart
Bautafel
Architektur: 4a Architekten, Stuttgart Projektbeteiligte: Landschaftsarchitekten Wiedemann und Schweizer, Stuttgart (Landschaftsplanung); Drees & Sommer, Stuttgart (Projeksteuerung); Ingenieursgesellschaft Prof. Kobus und Partner, Stuttgart (Entkoppelungsbauwerke); Schneck-Schaal-Braun Ingenieurgesellschaft Bauen, Tübingen (Tragwerksplanung); Krämer Evers Bauphysik, Stuttgart (Bauphysik); Ralf Kludt Dipl.-lng. (FH) Sachverständige & Ingenieure für vorbeugenden Brandschutz, Konstanz (Brandschutz); Planungsgruppe VA, Hannover (HLS); E. u. P. Schnell Beratende Ingenieure VDI, Stuttgart (Elektroplanung) Bauherr/in: Bäderbetriebe Stuttgart Fertigstellung: 2020 Standort: Am Schwanenplatz 9, 70190 Stuttgart Bildnachweis: Uwe Ditz, Stuttgart; Der Raumjournalist Thomas Geuder, Stuttgart
In der Trosten Sauna könnten seit 2024 Sauna-Enthusiast*innen schwitzen und sich anschließend bei einem Bad im Oslofjord abkühlen.
Bild: Einar Aslaksen
Sport und Spiel
Trosten Sauna in Oslo
Schwimmende Sauna für alle
Der Eingang des Hallenbads ist durch eine konkave Einbuchtung in der Fassade markiert.
Bild: Eugeni Pons
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Schwimmbad in Fondettes
Baden in geometrischen Formen
Die neue Wassersportanlage diente als Austragungsort für die Olympischen Spiele für Ruder-, Kajak- und Wildwasserrennen.
Bild: Christoph Gramann
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Stade Nautique de Vaires-sur-Marne bei Paris
Olympische Bedingungen für den Wassersport
Im Zentrum von Klaksvík auf den Färöer Inseln entwarfen Henning Larsen Architects ein neues Bootshaus.
Bild: Nic Lehoux
Sport und Spiel
Klaksvík Row Club auf den Färöer Inseln
Zeitgenössische Architektur für einen traditionsreichen Sport
Die historische Plansche südlich der Karl-Marx-Allee ist nach einer umfassenden Sanierung wieder spielbereit.
Bild: Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin
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Plansche Singerstraße in Berlin-Mitte
Sanierter Wasserspielplatz
Das Stadion Moormannskamp liegt in der niedersächsischen Gemeinde Ritterhude.
Bild: ACO, Büdelsdorf
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Stadion Moormannskamp in Ritterhude
Neueröffnung einer Sportstätte
Das neue Stuttgarter Sporthallenbad beherbergt das erste 50-Meter-Becken der Stadt.
Bild: Achim Birnbaum Architektur Fotografie
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Sportbad Neckarpark in Stuttgart
Schwimmen in den Baumkronen
Der 1935 eröffnete Jubilee Pool liegt auf einer exponierten Felsformation im Atlantik.
Bild: EyeOnHigh
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Jubilee Pool in Penzance
Salziges Bad in Cornwall
Der Neubau schließt an den Bestand an und ergänzt zwei Schwimmbecken.
Bild: Daniel Vieser . Architekturfotografie
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Fächerbad in Karlsruhe
Schwimmen unter freiem Himmel
In einem Bestandsgebäude am Strand von Busua entstand mit finanzieller Unterstützung mehrerer Sponsoren der neue Hauptsitz der Initiative Surf Ghana.
Bild: Julien Lanoo
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Surf Ghana Collective Lodge in Busua
Plug-in-Dach für einen gemeinnützigen Surfclub
Unterhalb des Bergs Schlern mitten in den Dolomiten ist die Schwimmhütte nach Plänen des Büros noa – network of architecture entstanden.
Bild: Alex Filz
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Schwimmhütte am Völser Weiher in Südtirol
Baden inmitten der Natur
Mit der Generalsanierung des ältesten Bades der Stadt wurde 4a Architekten betraut, die den besonderen Mid-Century-Charakter der letzten baulichen Umgestaltungen aus den 1950er- und 1970er-Jahren erhielten.
Bild: Uwe Ditz, Stuttgart
Sport und Spiel
Mineralbad Berg in Stuttgart
Runderneuertes Badeerlebnis
Der Zielturm befindet sich am südwestlichen Ufer des Rotsees
Bild: Valentin Jeck, Uerikon
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Zielturm am Rotsee bei Luzern
Hölzerne Hebeklapp- und Schiebeläden
Mit seiner Fassade aus weißem Kunststein steht der moderne Flachbau im Kontrast zur historischen Nachbarbebauung.
Bild: Ralph Feiner, Malans
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Hallenbad, Spa und Sportzentrum Ovaverva in St. Moritz
Nachhaltiges Energie- und Haustechnikkonzept
Der Zugang in das Gebäude erfolgt über das Obergeschoss
Bild: Guido Kasper, Konstanz
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Bodenseetherme in Konstanz
Auskragender Bug
Für sauberes Grundwasser
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