Klaksvík Row Club auf den Färöer Inseln

Zeitgenössische Architektur für einen traditionsreichen Sport

So vielfältig wie die Eigenschaften des Wassers sind auch die Praktiken des Umgangs mit ihm. Das betrifft selbst dezidierte Sportarten, wie das Rudern. Nicht nur historisch, sondern an einigen Orten noch heute wird es in Abhängigkeit von den hydrologischen Gegebenheiten in spezifischen Booten betrieben. So auch auf den im Atlantik liegenden Färöer Inseln, wo Sportler*innen traditionell in großen Holzbooten rudern, um Wind und Wellengang zu trotzen. Henning Larsen Architects haben für den traditionellen Sport in Klaksvík, der zweitgrößten Stadt der Färöer, ein neues Zuhause entworfen. Als Teil eines größeren Stadtentwicklungsplans soll das Bootshaus zu einer neuen Identität der auf die Fischerei ausgerichteten Stadt beitragen.

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Nationalsport und Weltkulturerbe  

Rudern ist auf den Faröern Nationalsport. Seit 1973 findet jedes Jahr die färöische Rudermeisterschaft in sechs Klassen statt, die in den sogenannten Färöbooten ausgetragen wird. Diese Boote gibt es nur hier, sie entsprechen keiner olympischen Klasse, sondern haben sich über die Jahrhunderte aus dem Schiffbau der Wikinger entwickelt. Zwischen sechs und zehn Personen finden in den großen Holzbooten Platz, die traditionell mit einer einzigen Axt hergestellt wurden. Heute sind die Färöboote von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit gelistet.

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Inmitten von Meer und Bergen

Ebenso spezifisch wie das Färöische Rudern ist die Landschaft des Archipels mit seinen 18 Inseln. Die markanten Berge bestehen aus vulkanischem Basalt, der sich in Stufen mit weicheren Tuffschichten abwechselt, was ein charakteristisches Erscheinungsbild erzeugt. Die Hänge sind bedeckt von Pflanzen, Flechten und Moosen, die dank des häufigen Regens in sattem Grün erstrahlen. Klaksvík liegt auf der größten nördlichen Insel Borðoy, umgeben von Bergen. Wie die meisten Orte auf den Färöern liegt auch die Stadt in einem Fjord, der vor den rauen Atlantikwinden schützt.

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Neues Zentrum

Mit nur 5.000 Einwohnenden ist Klaksvík die zweitgrößte Stadt der Färörer. Das Klima in der Stadtmitte ist hier besonders herausfordernd, da die Winde vom Atlantik in die Mitte des Fjords und damit auch die Ortsmitte peitschen. So ergab sich eine historische Zweiteilung der Stadt, deren Zentrum weitgehend ungenutzt blieb. Seit 2015 arbeitet das dänische Büro Henning Larsen Architekten an der Umsetzung eines Stadtentwicklungsplans, der die Ortsmitte neu beleben soll. Neue Gebäude brechen mithilfe ihrer Kubaturen die Winde und sollen so Aufenthaltsqualitäten schaffen. Die Position und Form der Neubauten optimierte das Team von Henning Larsen mithilfe von Computerberechnungen und -animationen. Inhaltlicher Fokus der Planung lag auf der Stärkung des sozialen Miteinanders, zu der auch das neue Bootshaus beitragen soll.

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Vertikale Holzlamellen

Das 620 Quadratmeter große Gebäude orientiert sich längs zur Wasserkante in Richtung des großen Holzstegs. Die Fassade ist durchgehend mit vertikalen Holzlamellen verkleidet, was ein einheitliches Erscheinungsbild erzeugt. Die Lamellenstruktur verdeckt zugleich die sechs großen Toröffnungen im Erdgeschoss, durch die jeweils ein Färöboot hindurchpasst. In der dahinterliegende Halle können die Boote auf dem Kiel mit Holzkeilen abgestützt gesäubert werden, bevor die Sportler*innen sie mithilfe von Seilwinden zur Lagerung unter die Decke ziehen.

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Hinter der Bootshalle sind an zentraler Stelle die Umkleiden angeordnet. Ein darüber liegendes, offenes Mezzaningeschoss ist als Seminarraum konzipiert und schafft zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten. Im Süden schließt ein Café an den Umkleidekern an, das sich mit großen Fensterfronten in Richtung Ortsmitte öffnet. Eine Außenterrasse ermöglicht bei gutem Wetter das nach dem Rudertraining wohl verdiente Entspannen in der Sonne.

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Am nördlichen Gebäudeende liegt ein großzügiger Trainingsbereich mit Kraft- und Ergometerraum. Hier öffnet sich das Gebäude mit einer großen Fensterfront an der Schmalseite in Richtung Wasser, sodass die Athlet*innen auch bei widrigen Wetterbedingungen dem Wasser beim Training nahe sind.

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Gekrönt wird das Gebäude von einem begrünten Satteldach mit vier Giebeln zur Wasserseite. Mit dieser reduzierten Gestaltung, die sich in Form und Materialität auf die Umgebung bezieht, haben Henning Larsen ein neues zeitgenössisches Zuhause für den jahrhundertealten Traditionssport geschaffen, der hoffentlich bald noch mehr Ruderbegeisterte anlocken wird. -hs

Bautafel

Architektur: Henning Larsen Architects, Kopenhagen
Bauherrschaft: Klaksvíkar Kommuna
Fertigstellung: 2023
Standort: Klaksvík, Färöer Inseln
Bildnachweis: Nic Lehoux (Fotos); Henning Larsen Architects (Pläne)

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