Ein Zusammenspiel von Maßstab und Perspektive
Treppenskulptur Bakboordstuurboord von Büro T.O.P.
Der belgische Architekt, Stadtplaner und Künstler Luc Deleu ist vor allem für seine monumentalen Installationen aus Schiffscontainern bekannt. Seit den 1980er-Jahren arbeitet Deleu mit Containern, die er zu symbolisch aufgeladenen Skulpturen zusammenfügt, die an Triumphbögen, Obelisken oder Brücken erinnern. Im Auftrag des Flämischen Architekturinstituts luden die Kurator*innen Peter Swinnen und Anne Judong den Architekten und sein Büro T.O.P. ein, für die Ausstellung Future Plans ein neues Werk zu realisieren. Das Ergebnis: „Bakboordstuurboord” – eine rotgrüne, begehbare Treppenskulptur aus Stahl, die auf der Terrasse des Antwerpener Kunstzentrums De Singel thront.
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Ein wiederkehrendes Thema in Deleus Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit Maßstab und Perspektive. Deleu scheint es vor allem um das Verhältnis von Skulptur, Betrachter*in und umgebenden Raum zu gehen. Bei der Installation in Antwerpen handelt es sich um zwei ineinander verschränkte, formal identische Faltwerke. Die rote Treppe führt auf eine kleine Aussichtsplattform hinauf, während die grüne Treppe auf der Seite liegend den roten Treppenlauf durchbricht. Die grünen Stufen fungieren als gezackte Brüstung der roten Treppe. Ihr gegenüber dient ein Gitterrost als Absturzsicherung.
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1991 hat das Kröller-Müller-Museum im niederländischen Otterlo T.O.P. Office damit beauftragt, eine hölzerne Treppenskulptur anzufertigen. In dieser Arbeit ist ein ähnliches Spiel mit der Perspektive, das an eine Litografie von Maurits Cornelis Escher denken lässt, zu erkennen: Ein Treppenlauf ist begehbar, ein weiterer dient auf der Seite liegend als Geländer. Bakboordstuurboord ist eine Weiterentwicklung dieser gekippten Treppe. Hier wurde der Treppenlauf nicht nur um 90 Grad gekippt, sondern kreuzt zudem die hinauf führenden Stufen.
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Bis 21. September 2023 ist die Skulptur auf der Terrasse des
Kulturzentrums De Singel zu sehen. Danach wird die Arbeit, die von
der Stadt Antwerpen für die Sammlung „Kunst in der Stadt“ erworben
wurde, ihren festen Platz am Ufer der Schelde im Zentrum der Stadt
beziehen.
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